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Tanzania-Projekt am Gymnasium Martineum Kühe für Schulspeisung gekauft

Das über zwei Jahrzehnte gewachsene Tanzania-Projekt am Halberstädter
Martineum vereint vielfältige Initiativen, die von mehreren Partnern
getragen werden. Ein Förderverein Tanzania ist gegründet worden, der den
Tanzania-Kreis unterstützt.

Von Gerald Eggert 20.01.2015, 01:08

Halberstadt l In den ersten Jahren hat sich die Arbeitsgemeinschaft Tanzaniakreis mit dem afrikanischen Land beschäftigt. Seit 2000 eine Schulpartnerschaft zwischen der UNESCO-Projektschule Martineum Halberstadt und der Lupalilo Secondary School in Tandala geschlossen wurde, stehen das Kennenlernen und auch das Voneinander-Lernen bei den gegenseitigen Besuchen sowie Projektarbeit zu unterschiedlichen Themen im Vordergrund. Im Herbst 2014 hat sich ein neuer Förderverein gegründet, der das Hilfsprojekt unterstützt.

Ziel und Zweck des Fördervereins Tanzania, der inzwischen den Eintrag ins Vereinsregister beantragt hat, sei die Förderung von Bildung und Erziehung zur Unterstützung der Schüler am Martineum und an der Lupalilo Secondary School sowie der Schulen in schulischen und sozialen Angelegenheiten, erläuterte Vorsitzende Anette Peters und verwies auf eine Reihe zu fördernder Vorhaben.

Sie nannte einige Beispiele für das Engagement der Schülerinnen und Schüler des Martineums. So haben sie am "Tag für Afrika" gearbeitet und 3500 Euro erwirtschaftet. "Weil wir noch nie vorgeschrieben haben, wofür unser Geld verwendet werden soll, haben wir stets nachgefragt, welche Projekte Unterstützung brauchen."

"Mit unserer Hilfe konnten schon zwei Kühe gekauft werden, deren Milch für die Schulspeisung genutzt wird."

Vereinsvorsitzende Anette Peters

Im vergangenen Jahr wurde ein Tischler in Tandala beauftragt, 25 Doppelstockbetten für das Mädcheninternat zu bauen, und die Matratzen dafür vor Ort gekauft. Wenn das Jungeninternat fertig ist, soll auf die selbe Weise geholfen werden.

In diesem Jahr wird die Schulspeisung unterstützt. In Afrika sei es üblich, dass die Kinder unter anderem Reis und Bohnen mit zur Schule bringen, woraus Essen zubereitet wird, berichtet Anette Peters. Doch wer nichts mitbringen kann, bekommt nichts. "Mit unserer Hilfe konnten schon zwei Kühe gekauft werden, deren Milch für die Schulspeisung genutzt wird. Diesmal soll das Geld für den Ankauf von Land und die Bewässerung verwendet werden sowie für die Beschaffung von Lebensmitteln, die nicht angebaut werden können."

Die Schule bewirtschaftet eigene Felder und auch einen Wald, der unter anderem Feuerholz liefert. "Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe", unterstreicht die Lehrerin, "damit haben unsere Freunde in Afrika und wir die besten Erfahrungen gemacht." Auch wenn das Hauptaugenmerk der Partnerschaft auf Bildung liege, so wolle man dazu beitragen, dass das Umfeld gutes Lernen ermöglicht.

Die Tanzania-Arbeit am Martineum sei beispielgebend, unterstrich Pfarrer Tobias Krüger vom Leipziger Missionswerk: "Es werden Brücken gebaut, die für alle Partner und für die Zukunft wichtig sind."