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Spendenaufruf des Vereins Halberstädter Berge / Schriftzug ist zu DDR-Zeiten komplett zerstört worden Bismarck-Turm erhält neuen Schriftzug

Von Jörg Endries 14.02.2015, 02:26

Der Bismarck-Turm in den Spiegelsbergen soll seinen Namenszug zurückbekommen, der zu DDR-Zeiten entfernt worden ist. Der Verein Halberstädter Berge bittet dafür um Spenden.

Halberstadt l Ein Makel hat der Bismarck-Turm im Landschaftspark Spiegelsberge seit Jahrzehnten. Der Schriftzug des mächtigen Bauwerkes ist verschwunden. Dort wo einst der Name "Bismarck" zu lesen war, herrscht Leere. Das soll sich ändern. Der Verein Halberstädter Berge hat sich das Ziel gesetzt, den Schriftzug zu erneuern, wie Vorsitzender Chris Schöne auf Volksstimme-Nachfrage bestätigt. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung Halberstadt ist ein Spendenaufruf verfasst worden, um das dafür notwendige Geld zu sammeln.

"Was die Halberstädter mit ihrem tollen Bürger-engagement in der Lage sind zu schaffen, beweisen viele Projekte."

Chris Schöne, Vorsitzender des Vereins Halberstädter Berge

3800 Euro sind notwendig, um den Turm seinen Namen wieder zurückgeben zu können, berichtet Chris Schöne. Der Verein habe entsprechende Kostenvoranschläge vorliegen. Aus der Vereinskasse könne das Geld nicht aufgebracht werden. Auch die Stadtverwaltung, die sich in der Haushaltskonsolidierung befindet, kann kein Geld geben, unterstützt das Vorhaben jedoch. Daher sei man auf die Spenden von Firmen und Bürgern angewiesen. "Was die Halberstädter mit ihrem tollen Bürgerengagement in der Lage sind zu schaffen, beweisen viele Projekte", betont Chris Schöne. Der Wiederaufbau der Ratslaube und des Domreiters sind nur zwei Beispiele dafür.

Der Schriftzug mit dem Namen des berühmten Deutschen Otto von Bismarck ist zu DDR-Zeiten brachial entfernt worden. "Die Buchstaben sind komplett zerstört worden", erzählt der Vereinschef. Wann das geschehen ist, weiß Chris Schöne nicht. Selbst das Gedächtnis Halberstadts, Ortschronist Werner Hartmann, hat in seinem Archiv keine Aufzeichnungen darüber. Fündig ist er allerdings geworden, wer den Turm bauen ließ. Dazu gab es einen Stadtrats-Beschluss im März 1905. Der 23 Meter hohe und 10 Meter dicke Turm habe 38 000 Goldmark gekostet (entspricht heute etwa 196 00 Euro) und sei am 23. März 1907 eingeweiht worden, so Werner Hartmann.

Chris Schöne hofft, dass sich schnell Spender finden, damit der Auftrag für die Erneuerung des Namens noch in diesem Jahr erteilt werden kann.

Fast jeder Halberstädter kennt das Bauwerk. Von der Aussichtsplattform hat man einen großartigen Blick über Halberstadt, das Harzvorland und bei gutem Wetter sogar bis zum Brocken. Der Turm ist zwar verschlossen, aber wer ihn besichtigen möchte, kann sich den Schlüssel ausleihen, informiert Chris Schöne. Er ist im Kassenhaus des Tiergartens hinterlegt. Gegen eine Schutzgebühr wird der Schlüssel ausgehändigt und bei Rückgabe das Geld erstattet.

Spenden unter Verwendungszweck "Bismarckturm" werden auf dem Vereinskonto IBAN DE26810520000339824760 gesammelt