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Flächennutzungsplan wird beschlossen Harslebener wollen ihr Gewerbegebiet behalten

04.04.2015, 01:23

Von Christian Besecke

Harsleben l Der Gemeinderat von Harsleben hat sich auf seiner kürzlich abgehaltenen Sitzung dem Flächennutzungsplan des Ortes gewidmet. Insgesamt fünf Varianten lagen den Ratsmitgliedern zum Beschluss vor. Am Ende entschieden sie, das Gewerbegebiet unangetastet zu lassen.

"Der Beschluss ist einstimmig erfolgt", erklärte Bürgermeister Holger Bauermeister (CDU) gegenüber der Volksstimme. "Wir sind zu einer Einigung gekommen, die gut für Harsleben ist, aber für andere etwas unbequem sein dürfte." Bauermeister erinnerte in diesem Zusammenhang an die zuvor erfolgte Vorstellung des Flächennutzungsplanes, bei der sich die Gemeinderäte über die vom Land gemachten Vorschläge erregt hatten (Volksstimme berichtete). "Es wurde von uns quasi verlangt, Flächen des Gewerbegebietes zurückzuwidmen", sagte er. "Danach hätten wir private Investoren, die dort Land erworben haben, vor den Kopf gestoßen."

Die geplante Ortsumgehung verläuft durch das Harslebener Gewerbegebiet. Dort haben diese Investoren Land gekauft und zum Teil schon die Erschließungskosten bezahlt. Eine Rückwidmung hätte zur Folge, dass die ausgewiesenen Gewerbeflächen wieder Ackerland werden müssten. "Wenn wir diesen Beschluss getroffen hätten, wären Ausgleichforderungen auf Harsleben zugekommen", sagtt Bauermeister. "Diese müsste dann die Gemeinde vornehmen. Die Forderungen würden ein Ausmaß erreichen, die der Ort finanziell nicht stemmen könnte."

Außerdem befinde man sich in einer rechtssicheren Position. Der Umfang des Gewerbegebietes sei schon vor langer Zeit so genehmigt worden. Damit gebe es eine feste Rechtsgrundlage. "Wir wären schlechte Volksvertreter, wenn wir nicht das Wohl unserer Gemeinde im Auge hätten", fuhr der Bürgermeister fort. "Durch die neue Ortsumgehung werden nämlich die Gewerbeflächen für Investoren interessanter." Harsleben sei durchaus in der Lage, künftig einem großen Einkaufsmarkt Raum für eine Ansiedlung zu bieten.

"Wir können und wollen nicht auf unsere Sonderfläche verzichten, da wir als Gemeinde von unseren Einnahmen leben müssen", fügte Bauermeister nochmals betonend hinzu, bevor der Bürgermeister begründete: "Freiwillig kann das niemand von uns verlangen, da wir damit künftig unseren ausgeglichenen Haushalt gefährden würden."