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Stadtrat Osterwieck Fußgängerbrücke wird abgerissen

Eigentlich stand der Abriss der Ilse-Brücke zum Osterwiecker "Kinderhaus
an der Ilse" gar nicht auf der Tagesordnung. Eine Prüfung ergab aber
inzwischen, in welch schlechtem Zustand das Bauwerk ist.

Von Mario Heinicke 16.04.2015, 03:17

Osterwieck l Mit der Note 3,8 habe ein Gutachter die Fußgängerbrücke bewertet, berichtete Bauamtsmitarbeiter Lutz Kuhlmann. Und er erläuterte, dass eine 0 für einen Top-Zustand stehen würde und die Note 4 für eine sofortige Sperrung. Kosten hatte er auch parat: 133 000 Euro für einen Neubau, 52 000 Euro für eine Sanierung und 13 000 Euro für einen Abriss. Da die Fußgängerbrücke angesichts der wenige Meter entfernt entstehenden neuen Ilse-Brücke mit breiten Fußweg nicht mehr benötigt wird, waren diese Zahlen nur noch einmal die Bestätigung, dass es zum Abriss kommen wird.

Da die kalkulierten 13 000 Euro im Entscheidungsspielraum des Bauausschusses liegen, beantragte Vorsitzender Hartmut Janitzky, auf dieser Sitzung gleich einen Grundsatzbeschluss zum Abriss zu treffen. Damit soll das Vorhaben forciert werden, da man jetzt während der benachbarten Brückenbauarbeiten weniger Genehmigungen zum Arbeiten im Fluss benötige. Die Mehrheit stimmte dem Antrag zu. Die Abrisskosten sollen übrigens aus dem städtischen Budget für die Straßenunterhaltung bezahlt werden, wie Fachbereichsleiter Detlef Schönfeld sagte.

Der Brückenabriss ist verbunden mit dem Ausbau der 60 Meter Heinrich-Heine-Straße vor dem "Kinderhaus an der Ilse". Zeitdruck dafür gibt es nicht mehr. Der Ausbau soll nun erst nach Fertigstellung der Brücke erfolgen.

Demzufolge ist auch noch offen, wie umfangreich das Straßenbauvorhaben wird. Um die Fahrbahn gebe es keine Diskussion, unterstrich Hans-Jörg Gifhorn (Aktive Bürger), aber um die Stellflächen für die Autos. Gifhorn sprach sich gegen einen Pflasterung aus. Auch Uwe Reuer (CDU) wäre mit einer kostengünstigen Lösung ohne Versiegelung einverstanden. "Wir werden uns vor der Sommerpause damit beschäftigen", sagte Detlef Schönfeld. Es solle nochmal geprüft werden, wie viele Stellplätze wirklich notwendig sind. Dazu solle mit der Arbeiterwohlfahrt als Träger der Kita gesprochen werden.

Die Kita-Wünsche will Jens Kiebjieß (Bündnisgrüne) aber nicht zum Maß der Dinge machen. "Ich befürchte, dass dann der Wünsch-dir-was-Faktor eintritt."

Geprüft worden war übrigens auch die Ilse-Fußgängerbrücke an der Breitscheidallee in Höhe Anger. Auf Nachfrage von Sascha Neuhäuser (SPD) wurde ebenfalls deren Bewertungsnote bekanntgegeben: eine 3,5 - und damit wohl das nächste Sorgenkind.