Asyl-Schilder weisen Flüchtlingen in Halberstadt den Weg

Halberstadt (tw/sc) l Hinweisschilder sollen Flüchtlingen in Halberstadt den Weg vom Bahnhof zur Zentralen Anlaufstelle (Zast) am südlichen Stadtrand weisen. Die fünf Schilder mit dem Schriftzug "Asyl" wurden in den vergangenen Tagen entlang der rund fünf Kilometer langen Strecke aufgestellt. Damit reagierte die Stadtverwaltung auf den Vorschlag eines Volksstimme-Lesers vom Februar 2015. Acht Behörden und Institutionen waren laut Mitteilung aus dem Rathaus an der Umsetzung beteiligt. "Uns war wichtig, gleich zu Beginn alle betroffenen Behörden mit ins Boot zu holen", sagte am Dienstag Thomas Dittmer vom Halberstädter Ordnungsamt. Die nachfolgenden Runden waren dann kleiner.

Die Flüchtlinge kommen per Zug auf dem Bahnhof an. Tagsüber können sie von dort Nahverkehrsbusse nutzen. Vor allem in den Abendstunden irrten sie jedoch oft zu Fuß durch die Stadt. Eine private Initiative unter dem Dach der Liebfrauengemeinde Halberstadt hilft Asylbewerbern bereits seit Ende 2014. Die Flüchtlinge werden nach der Ankunft am Abend zu einem Taxi geleitet. Die Ehrenamtlichen sind montags bis freitags meist von 18 bis 23.30 Uhr vor Ort.

Die jetzt aufgestellten Hinweisschilder sollen jenen Flüchtlingen Orientierung geben, die trotz der Angebote den Weg zur Zast zu Fuß auf sich nehmen. Vor allem der Weg von der Hans-Neupert-Straße bis an den Stadtrand sorgte bei den Asylsuchenden oft für Verwirrung.

Die Zentrale Anlaufstelle in Halberstadt kann zurzeit 1000 Flüchtlinge aufnehmen. Die Kapazität wird sich in diesem Jahr nahezu verdoppeln. Zurzeit werden zwei noch ungenutzte Etagen eines Gebäudes saniert. Im Juli werden erste Container aufgestellt. Spätestens Ende des Jahres soll ein Containerdorf weiteren 500 Menschen Platz bieten. Die Asylbewerber kommen laut Zast-Leiter Eckhardt Stein vor allem aus Syrien, Albanien und Eritrea.