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Durch eine Feuerwehrsirene kündigen Vertreter aus Schlanstedt ihren Besuch bei dem kleinen Colin in Pabstorf an Viele Euros für einen Sechsjährigen

Von Ramona Adelsberger 25.06.2015, 03:08

Per Feuerwehr und Sirene sind Vertreter der Schlanstedter Vereine nach Pabstorf gekommen, um den kleinen Colin und seine Familie zu besuchen. Im Gepäck ist der gesamte Erlös des Vereinskinderfestes.

Pabstorf l Eine Feuerwehrsirene ertönt in Pabstorf. Darauf hat der kleine Colin gewartet. Er springt hoch, wirft sich seine winzige Feuerwehrjacke über und eilt die Treppe hinunter. Er weiß genau, dass das kein echter Alarm ist, sondern dass diese Sirene ihm ganz allein gilt.

Das Feuerwehrauto ist von Schlanstedt nach Pabstorf gekommen und hat Gäste mitgebracht: Jürgen Pott und Silvia Köhler von der Schützengesellschaft, Sieglinde Hübner und Renate Moser vom Heimatverein, Angela Brümmer von der Burg Schlanstedt sowie Harry Meinke und Sven Kosinski von der Feuerwehr Schlanstedt.

Der Besuch kommt nicht mit leeren Händen, sondern hat den gesamten Erlös des Kinderfestes, zu dem alle Vereine von Schlanstedt eingeladen hatten, mitgebracht. Bereits seit fünf Jahren organisieren die Schlanstedter dieses Kinderfest, dessen gesamter Erlös für Kinder, die an Krebs erkrankt sind, gedacht ist. Der Schlanstedter Harry Meinke, dessen eigener Sohn vor fünf Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren hatte, kam auf diese Idee, die bei allen Beteiligten große Unterstützung findet.

Auch in diesem Jahr haben die Feuerwehr, die Schützen, der Heimatverein, die Burg Schlanstedt, das AWZ, die Polizei, das Seniorenheim und Bürger aus dem Ort wieder ein buntes Fest auf die Beine gestellt, das bei allen Kindern aus Schlanstedt und Umgebung großen Anklang gefunden hat.

Insgesamt 800 Euro konnte Colin aus den Händen von Harry Meinke entgegennehmen. Ein gerahmtes Bild wird die Familie wohl für immer an diese schwere und aufregende Zeit erinnern. Es entstand beim kinderfest und zeigt Colin gemeinsam mit seinen Eltern auf einem Polizeimotorrad.

Im November 2013 war bei dem kleinen Jungen ein Hirntumor festgestellt worden. In zwei aufwendigen Operationen, die Colin auch zeitweise an den Rollstuhl gefesselt hatten, wurde der Tumor soweit es ging entfernt und nun mittels implantierter Sonden, die ein genau dosiertes Medikament freigeben, am Wachsen gehindert.

"Weil dieses komplizierte Verfahren funktioniert, sehen die Chancen auf eine vollständige Heilung Colins zur Zeit gut aus", erzählt die Mutter, die sich unter Tränen für die Unterstützung der Schlanstedter bedankt.

Colins Herzenswunsch, mit den Prinzessinnen aus den Disney-Märchen zu frühstücken, soll sich, auch mit dem Geld aus Schlanstedt, erfüllen.