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Nienhagen Bürger wollen bei Sanierung des Gemeinschaftshauses helfen

Der geplante Abriss des Vordaches vom Nienhagener Dorfgemeinschaftshaus
erregt die Einwohner. Sie wollen es in Eigenleistung sanieren.

Von Christian Besecke 29.06.2015, 03:12

Nienhagen l Die Empfehlung des Bau- und Finanzausschusses der Stadt Schwanebeck zum Abriss des Vordaches am Dorfgemeinschaftshaus (Volksstimme berichtete) hat Unmut im Ortsteil Nienhagen hervorgerufen. "Etliche Bürger haben sich bei mir gemeldet", sagte Benno Liebner (Freie Wähler Nienhagen), der am 4. Juli die Amtsgeschäfte als Bürgermeister der Stadt übernimmt. "Sie befürchten, dass das Dach einfach abgerissen wird und kein Geld für einen Neubau da ist."

Kein Geld für Neubau

Liebner kann die Sorgen verstehen, denn die klamme Schwanebecker Haushaltslage gebe einen baldigen Neubau nicht her. "Die Einwohner haben den Vorschlag gemacht, das Dach in Eigenregie zu sanieren", setzt er hinzu. "Allerdings müssen wir uns erst einmal dazu mit der Verbandsgemeinde Vorharz absprechen und erkunden, ob dieser Schritt überhaupt möglich ist."

Das sieht auch Lutz Gnade (CDU), der Vorsitzende des Bau- und Finanzausschusses so. "Es ist schade, dass kein Bürger dieses Thema auf unserer letzten Sitzung auf den Tisch gebracht hat", meint er. "Wir haben nach den uns vorliegenden Fakten gehandelt und den Abriss einstimmig beschlossen." Ein von der Verbandsgemeinde beauftragter Gutachter habe diesen Schritt vorgeschlagen, da "vom Vordach mit Beginn der Schneesaison eine Gefahr für Leib und Leben ausgehe", heißt es in dem Gutachten. So "zeigen die kompletten, tragenden Teile Verformungen" und seien daher nicht sicher. Einer "Weiternutzung kann nicht zugestimmt werden", außerdem sei "aus wirtschaftlicher Sicht eine Ertüchtigung der Konstruktion nicht zu empfehlen".

Kein Bürgereinspruch auf Ortsversammlung

Das Gutachten ist auch Benno Liebner bekannt. "Der endgültige Schritt, der schon bald erfolgen soll, hat die Bürger aufgeschreckt", schätzt er ein. "Einwohner und selbst Firmen haben signalisiert, Unterstützung bei der Sanierung zu leisten." Darüber müsse man jetzt erst einmal reden, allerdings müsse auch der Betrieb des Dorfgemeinschaftshaues gewährleistet bleiben.