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Jahresbilanz 2010 und Ausblick der Schlanstedter Feldbahner auf das Jahr 2011 Wachstumsschub bei Gleisen und im Fuhrpark der Bahn

Von Dennis Lotzmann 05.02.2011, 05:26

Wenige Wochen nach dem Jahreswechsel und gut zwei Monate vor dem Saisonstart am Ostermontag haben die Verantwortlichen der Feldbahn in Schlanstedt eine gute Bilanz für das Jahr 2010 gezogen und einen gleichsam optimistischen Ausblick auf 2011 gewagt.

Gemeinde Huy/Schlanstedt. Wenn alljährlich am Ostermontag zuhauf Besucher zum traditionellen Saisonauftakt der Feldbahn nach Schlanstedt pilgern, ist stets eine große Portion Neugier mit an Bord. Schließlich gehören die Feldbahner seit jeher zu den Bastelfans und Tüftlern, die auch im Winterhalbjahr nicht von ihrem Hobby lassen können. Folglich stellt sich zum österlich gefärbten Saisonstart geradezu zwangsläufig die Frage, welche Neubauten und anderen neuen Raffinessen die nimmermüden Feldbahner wohl ausgetüftelt haben.

Getüftelt wird das ganze Jahr über

"Genauso begann bei uns auch das vorige Jahr", schmunzelt Vereinsmitglied Klaus Kunte und erinnert sich an die vielen neugierigen Besucher am Ostermontag 2010. Und die Feldbahner enttäuschten ihre Gäste nicht: Neben Fahrspaß auf der kleinen Bahn, konnten sie eine Reihe von Neubauten präsentieren. Im Bahnhofsbereich war eine Infotafel neu erstanden. Zudem hatte eine ganze Reihe von Fahrzeugen – sowohl Waggons als auch Lokomotiven – während der Winterpause einen neuen, farbenfrohen Lack bekommen. "Bei den Technikinteressierten kamen auch die von uns mehrfach angebotenen Führungen durch die Werkstatt und den Lokschuppen sehr gut an", erinnert sich Vereins-Finanzchef Klaus Kunte.

Während die Bahner im Winter vor allem am Fuhrpark arbeiten, konzentrieren sie sich im Sommerhalbjahr auf die Gleisanlagen. Die müssen nicht nur instandgehalten werden, sondern sollen im Rahmen der Möglichkeiten auch moderat weiter wachsen.

Im vergangenen Jahr gab es bei der Feldbahn einen solchen "Wachstumsschub": Das bisherige Gleisende in der freien Feldflur wurde bis zum Schießstand verlängert und dort eine Ausweichstelle gebaut. "Somit ist dort nun auch das Umsetzen der Loks möglich", zählt der Finanzchef eine damit verbundene ganz wesentliche Verbesserung auf. Parallel zur eigentlichen Bahn kümmern sich die Feldbahnfreunde auch um die Geschichte der früheren Strubebahn und tragen Fakten und Archivmaterial zusammen.

Ein altes Foto vom einstigen Feldbahnbetrieb bei Eilenstedt vergrößere nun dank der Spende eines früheren Einwohners von Eilenstedt das Fotoarchiv. Herr Gerke wiederum – ein ehemaliger Lokführer der Strube-Feldbahn – habe den heutigen Feldbahnern sehr viel über die Arbeitsweise der früheren Strube-Bahner rund um die Transporte in Schlanstedt und bis hinüber nach Eilenstedt berichtet. "Auch diese Fakten von Zeitzeugen bereichern natürlich unser Archiv", sagt Klaus Kunte.

Doch nicht nur in der Vergangenheit bewegten sich die Feldbahner von heute, sondern vor allem mit viel Kreativität in besagter Bastelstube. So wurden 2010 mehrere Fahrzeuge in Dienst gestellt, die allesamt eines gemeinsam haben: Sie sind ebenso originell wie eigenwillig. Beispielsweise das sogenannte Eisenschaf – ein Rasenmäher auf Schienen, der dabei helfe, den Bewuchs am Streckengleis maschinell zu entfernen.

Zudem wurde ein Betonmischer auf ein Lorenuntergestell gesetzt und erleichtert nun die Bauarbeiten entlang der Strecke.

Skurriler Fuhrpark geht auf Gastspielreise

Apropos Bauarbeiten: Im Zuge von Straßenbauarbeiten konnten die Feldbahner 2010 in Schwanebeck rund 300 Meter Gleise der ehemaligen Zementwerksbahn ausbauen und nach Schlanstedt holen. Für die Bahner höchst willkommenes Material für weitere Ausbaupläne.

Außerdem gastierten die Schlanstedter mit ihrem zuweilen etwas skurril anmutenden Fuhrpark auch außerorts: Im November war der Schienenkuli mit Waggons beim Vorfreude-Weihnachtsmarkt in Warnstedt mit dabei. Am dritten Adventswochenende rollte die kleine Bahn in Salzgitter im Schlosshof. Auch dieser Außeneinsatz in Niedersachsen war von Erfolg gekrönt.

"Für uns war das Jahr 2010 also ein rundum erfolgreiches", sagt Klaus Kunte lachend und hofft für dieses Jahr zusammen mit seinen 20 Mitstreitern auf eine Fortsetzung.

www.feldbahn-schlanstedt.de