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Feldbahner in Schlanstedt verbinden Saisonstart mit dem Team der Heimatstube Jagd nach rotem Riesen-Ei

Von Dennis Lotzmann 23.04.2011, 06:26

Ganz traditionsgemäß starten die Feldbahn-Freunde in Schlanstedt am Ostermontag mit ihren kleinen Bahnen und Waggons auf große Fahrt in die neue Saison. Ganztägig locken Mitfahrten und als Höhepunkt des Tages die alljährliche Suche nach dem großen, roten Feldbahn-Osterei aus Stahl.

Gemeinde Huy/Schlanstedt. Wenn das Kind im Manne erwacht: Ein Phänomen, dessen durchaus realer Aspekt am Montag bestaunt werden darf. Wenn in Schlanstedt die Feldbahner ihre liebevoll sanierten oder mit viel Kreativität gebauten Feldbahnloks und Miniloren aus dem Schuppen holen, um in der Frühlingsluft über die schmalen Gleise zu tuckern. Ab 10 Uhr herrscht reger Betrieb, lädt Feldbahner Constantin Schnee nicht nur zum Besuch, sondern auch zur kostenlosen Mitfahrt in den Minizügen ein.

Die Vorbereitungen für den traditionellen Saisonstart - mindestens ebenso pünktlich wie die "richtige" Eisenbahn starten die Feldbahner Jahr für Jahr am Ostermontag - laufen bereits seit Wochen. "Die Gleise unserer kleinen Rübenbahn wurden vom Winterdreck befreit und neu gestopft, die Loks und Wagen ordentlich abgeschmiert", berichtet Schnee. Damit am Montag alles flutscht und richtig rund läuft am Feldbahn-Hauptbahnhof und entlang der rund einen Kilometer langen Strecke in der frühlingshaften Feldflur.

Beim Saisonstart ist natürlich auch wieder das größte Osterei der Region dabei. Diesmal werde die etwas skurril anmutende Metall-Konstruktion aus Stahlblechen aber nicht auf dem Feld versteckt, sondern irgendwo im Dorf, verrät Constantin Schnee mit verschmitztem Lächeln. Punkt 14 Uhr - auch da sind die Feldbahner pünktlich wie die Eisenbahn - beginnt eine Schnitzeljagd nach dem großen, roten Eisen-Osterei. "In den vergangenen Jahren war das immer die Gaudi schlechthin für große wie kleinen Kinder", sagt Schnee lachend.

Das "Kind im Manne" dürfte derweil von der alten Technik der Feldbahn fasziniert sein. Die kleinen Dieselloks seien zum Teil 70 Jahre alt und verrichteten ihren Dienst auf den schmalen Feldbahngleisen immer noch sehr zuverlässig. "Es tuckert und rumpelt schon recht heftig bei einer Mitfahrt in den ehemaligen Rübenwaggons", räumt Schnee ein. Aber gerade das sei das Besondere an diesem "Bähnle".

Inzwischen werde das historische Feldbahnmaterial knapp und damit fast unbezahlbar. Deshalb seien in den vergangenen Jahren im Verein mehrere Eigenbau-Lokomotiven aus Schrottteilen entstanden. Und so fahren Rübenblitz und Monsterkuli, Zweitaktflitzer und das Eisenschaf am Ortsrand von Schlanstedt entlang und laden Ostermontag erstmalig in diesem Jahr zur Mitfahrt ein. Wenn die Schnitzeljagd nach dem Riesen-Osterei erfolgreich verläuft, wird auch das Ei mit der Feldbahn chauffiert. Die Versorgung am Feldbahn-Hauptbahnhof übernehmen wieder die Frauen von der Kirchengemeinde und die Feldbahner.

Natürlich haben am Ostermontag auch die Schlanstedter Burg sowie die Heimatstube in der alten Schule geöffnet. Übrigens: Die Heimatstube im Schießwinkel lädt sowohl morgen als auch am Ostermontag von 14 bis 17 Uhr zum Besuch ein. Aktuell gibt es dort neben der Dauerausstellung eine Sonderschau rund um die Bäcker in der Gemeinde zu sehen.

www.feldbahn-schlanstedt.de