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Stimmungsvolles Sommerfest an der Klein Quenstedter Wassermühle lockt zuhauf Besucher an / "Bergfolk" setzt krönenden Abschluss Viel Applaus für getanzten Gleichschritt

Von Gerald Eggert 15.08.2011, 04:38

Zum mittlerweile 13. Mal hatten die Mitglieder des Sport- und Freizeitvereins Klein Quenstedt kürzlich zum Sommerfest an die historische Wassermühle eingeladen. Dort erlebten die Besucher vom Nachmittag an bis in die Nachtstunden ein buntes Programm, das von Chorgesang über humoristische Einlagen bis hin zum Mittelalter-Folk reichte und für eine Super-Stimmung sorgte.

Halberstadt/Klein Quen-stedt. Die fleißigen Helfer vom Sport- und Freizeitverein (SFV) und vom Mühlenverein hatten bereits an den Vortagen die Bühne aufgebaut, die Pavillons im Garten aufgestellt und sie mit Tischen und Sitzgelegenheiten ausgestattet. "Von den Besuchern merkt niemand, wie viele Vorbereitungen notwendig sind, damit am Festtag alles problemlos über die Bühne geht", sagte SFV-Vorsitzender Jörg Hummitzsch, der sich inzwischen auf ein "eingespieltes Team verlasssen kann, in dem jeder weiß, was zu tun ist".

"Mühlendoktor" und Vereinschef begrüßen

Als er gemeinsam mit dem "Mühlendoktor" Ulrich Heucke das Fest eröffnete, hatten die Frauen und Männer ihre Arbeitskluft längst gegen die traditionelle Festkleidung ausgewechselt. Sie trugen in den folgenden Stunden mit ihrem emsigen Treiben wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung bei.

Am Eingang empfingen sie die vielen Besucher mit Mühlenschluck und Schmalzbrothäppchen, versorgten sie an den Ständen mit Kaffee und Kuchen, zapften unablässig Bier, legten Grillwürstchen auf und schnitten später das Spanferkel an. Und natürlich beschäftigten sie auch ihre jüngsten Besucher in der Spiel- und Bastelecke im Garten. Alles lief - wie immer - planvoll ab.

Wetterfrösche liegen voll daneben

"Wir haben für Sie alles gut vorbereitet", hieß Dr. Heucke die Besucher willkommen - "worauf wir leider keinen Einfluss haben, ist das Wetter". Die Prognose der Wetterfrösche für den späten Nachmittag und den Abend war nicht gerade festfreundlich. Doch sie sollten diesmal falsch liegen, denn trotz kurzzeitiger Verdunklung des Himmels fiel kein Tropfen Regen.

Mit "Horch, was kommt von draußen rein" und weiteren bekannten Volksweisen startete der Chor des Vereins "Freunde fürs Leben" das reichhaltige Programm. Und was mag mancher wohl gedacht haben, als die Humoristin Josefine Lemke anschließend über Hof und Wiese von Tisch zu Tisch zog und so tat, als sei sie mit allen verwandt oder zumindest bekannt.

Als Lisbeth Koslowski traf sie beim ersten Auftritt unter dem Motto "Rentner haben niemals Zeit" sofort den Nerv der Leute. Pausenlos sorgte sie für Lacher, auch später als Erna Schmidtke-Hübenstein mit tagesaktueller Politsatire und mit Liedern in Helga Hahnemannscher Manier wie "Hier kommt die Dicke". Und auch als Fußballprofi überzeugte die Frau, und das nicht nur mit ihrem losen Mundwerk, sondern auch beim Kicken.

Abgelöst wurde sie von den Huy-Mountain-Dancern aus Aspenstedt, die beim Linedance die Bühnenbretter zum Beben brachten und für ihren "getanzten Gleichschritt" Applaus einheimsten. Die Erwachsenen bekamen zwischenzeitlich Verstärkung durch jungen Tanznachwuchs.

Mühlenschluck und mehr vor langer Nacht

Humorvolles zog dann wieder ein mit der Bühnenshow der "Eilenstedter Urgesteine", die unter anderem mit ihrer tollen Persiflage auf ein Medley von Mireille Mathieu und dem Partykracher "Die Glocken von Rom" dafür sorgten, dass kein Auge trocken blieb.

Spätestens danach war es Zeit fürs Abendbrot. An den Tischen wurden die kleinen Brotlaibe, Schmalz, Harzkäse und Mühlenschluck gern gekauft. Eine willkommene Stärkung für die bevorstehende "lange Nacht" mit den beliebten Dauergästen des Sommerfestes - die Harzer Mittelalter-Folk-Band "Bergfolk".

Das "Bergfolk" ist wieder in Topform

Die drei Hobbymusiker rissen ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton mit. Bruder Stephanus, Konrad der Spielmann und Ricardo von Cremona, die im bürgerlichen Leben Heiko Schilling, Steffen Blauwitz und Harald Kruft heißen, sorgten mit Volks-, Sauf-, Minne- und anderen Liedern für pure Hochstimmung. Bei Songs wie "John Maynard" wurde mitgesungen, "Siebenmal Morgenrot, siebenmal Abendrot" weckte Erinnerungen bei den NVA-Gedienten, Citys "Flieg ich durch die Welt" lud zum Mitklatschen und zum Tanzen ein und der Song aus der Bukowina mit einem vierten Mann auf der Bühne riss alle mit.

Als sich die drei Spielleute gegen Mitternacht mit Bob Dylans "Knockin\' on heaven\'s door" verabschieden wollten, mussten sie noch eine Zugabe drauflegen. Der Gassenhauer "Gute Nacht, auf Wiedersehn Marie" musste nicht wörtlich genommen werden, war aber ein toller Schlusspunkt hinter einem tollen Programm.

Vorfreude schon auf die 14. Party-Auflage

Bis die letzten Besucher den Festplatz verlassen hatten, dauerte es noch geraume Zeit. Und so fiel die Nacht für die Helfer wieder einmal kurz aus. Denn wie immer trafen sie sich am nächsten Vormittag zum großen Aufräumen. Hand in Hand arbeitend sorgten die Frauen und Männer dafür, dass die Spuren der Nacht alsbald nicht mehr zu sehen waren. Die Pavillons mussten allerdings zum Austrocknen stehenbleiben, denn in der Nacht hatten es doch noch die von den Wetterfröschen versprochenen Regentropfen bis nach Klein Quenstedt geschafft. Quasi ganz pünktlich - nach dem Ende der tollen Party.

"Ich danke Euch allen für Euer Zutun. Jeder an seinem Platz hat gute Arbeit geleistet. Ihr habt wieder einmal dazu beigetragen, dass unser Sommerfest zu einem Erfolg wurde. Die Stimmung war super, die Gäste rundherum zufrieden", bedankte sich Jörg Hummitzsch und orientierte sogleich auf die 14. Auflage, die am 11. August 2012 stattfinden soll.