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Film und Podiumsdiskussion mit Innenminister Stahlknecht am Donnerstagabend Runde in Nienhagen: Was tun gegen Neonazikonzerte?

10.04.2012, 03:26

Halberstadt (sc) l Ende des Monats ist es wieder soweit, viele hundert Neonazis und Sympathisanten werden zur alten Hopfendarre in Nienhagen strömen. Seit 2008 kommen Akteure und Bands aus dem Neonazi-Umfeld, dem extrem rechten Hooligan-Milieu und der militanten Neonaziszene auf dem Gelände zusammen. Im vergangenen Jahr bejubelten rund 1000 Neonazis deutsche, englische und amerikanische Bands aus dem "Blood Honor"-Netzwerk.

"Musik ist ein integraler Bestandteil neonazistischer Jugendkulturen. Über legale und illegale Konzertveranstaltungen werden effektvoll menschenverachtende Ideologien verbreitet, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Neonaziszene gestärkt und viel Geld für deren politische Aktivitäten eingenommen. Fast immer kommt es im Verlauf der Konzerte zu Straftaten. So sind beispielsweise das Zeigen des Hitlergrußes oder die Aufforderung zum Mord an jüdischen Mitbürgern oder politisch Andersdenkenden geläufiger Bestandteil solcher Veranstaltungen", sagt Anne Mehren vom Verein Miteinander.

Diesen Zusammenhang deutlich zu machen, hat sich der Verein auf die Fahnen geschrieben. Am Donnerstag, dem 12. April, laden die Organisatoren zu einer Filmvorführung und Podiumsdiskussion ein. Im Dorfgemeinschaftshaus Nienhagen ist zunächst der Film "Blut muss fließen - Undercover unter Nazis" zu sehen. Anschließend diskutieren Innenminister Holger Stahlknecht (CDU), Schwanebecks Bürgermeisterin Christina Brehmer (Linke), Filmproduzent Peter Ohlendorf und Pascal Begrich, Geschäftsführer des Vereins miteinander, über die Frage, wie man angesichts des Gewaltpotenzials in Zukunft mit Neonazi-Konzerten umgehen sollte.

Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr, interessierte Gäste sind willkommen, die Veranstalter behalten sich die Wahrnehmung ihres Hausrechts vor.