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  7. Minister würzt friesisches Platt mit einem Schuss Humor

Seltener Gast bei den Mundartfreunden des Kulturvereins Hohe Börde in Hohenwarsleben Minister würzt friesisches Platt mit einem Schuss Humor

Von Maik Schulz 02.02.2013, 01:19

Hohenwarsleben l Mundart verbindet Ostfriesland mit der Börde: Zu einem plattdeutschen Stelldichein hatten die "Plattspreker" des Kulturvereins Hohen Börde Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens an die Kaffeetafel eingeladen. Und der kam prompt.

Aeikens wohnt zwar seit Jahren in Drackenstedt, seine Heimat liegt aber in Osfriesland. Bei Streußel- und Zuckerkuchen klönten die Freunde der niederdeutschen Mundart über regionale Besonderheiten des Plattdeutschen. Auf dem Akkordeon von Harald Grape begleitet, schmetterten die Gastgeber ihre Heimathymne durch die "Schaulstuwe" des Dorfgemeinschaftshauses. Plattdeutsche Autoren wie der Colbitzer Hermann Orlamünde, die Oschersleberin Eva Brandt oder Diethard Brüggemann aus Eichenbarleben wollten sich das Gastspiel des hohen Gastes nicht entgehen lassen. Der Minister mit friesischen Wurzeln ließ sich nicht lange bitten und erzählte in seinem Mutterdialekt von seiner Heimat im Nordwesten Deutschlands. Seine ostfriesische Versmischung war gewürzt mit einem ordentlichen Schuss Humor. Dem stand Erhard Beulecke, der Vorsitzende des Hohenwarsleber Kulturvereins, in nichts nach. Er sorgte wie gewohnt mit seinen Einlagen für einen stimmungsvollen Nachmittag im Zeichen der Heimatverbundenheit. Aeikens würdigte die Mundartpflege als ein gutes Stück Besinnung und Rückzugsbereich, das eigene Wurzeln bewusst macht und Identität schafft. Damit sprach er allen Gästen aus dem Herzen.