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  7. Abrissbagger schleifen ab Anfang März die Gebäude im Hillersleber Kasernenkomplex

Hamburger Investor errichtet auf dem Gelände ein Photovoltaik-Anlage Abrissbagger schleifen ab Anfang März die Gebäude im Hillersleber Kasernenkomplex

Von Burkhard Steffen 23.02.2013, 02:17

Die Tage des Hillersleber Kasernenkomplexes sind gezählt. Auf dem Gelände soll ein Solarpark entstehen. In dieser Woche begannen die Investoren mit dem Roden der Bäume. Ab März kommen die Abrissbagger.

Hillersleben l Kettensägen kreischen auf dem Kasernenkomplex, der 1934 für die Heeres-Versuchsstelle der Wehrmacht errichtet wurde und zu DDR-Zeiten bis zu 30000 Sowjetsoldaten beherbergte. "Hier entsteht ein Solarpark, der schon ab Ende Juni bis zu zehn Megawatt umweltfreundlichen Strom liefern soll", berichtete Heinz-Peter Wernicke bei einem Vororttermin mit der Volksstimme. Wernicke erstellt im Auftrag des Investors, der Hamburger Firma Watt Wärme, die Planungen.

Auf 14 Hektar Fläche werden nach dem Abriss der alten Kasernen fast 40000 Solarmodule montiert. Jedes kann bis zu 250 Watt Strom liefern. Doch bis es soweit ist bleibt noch viel zu tun.

Baumfällarbeiten haben schon begonnen

"Zunächst müssen wir die Bäume fällen, um Baufreiheit zu bekommen", so Heinz-Peter Wernicke. Beim Baumbestand zwischen den einst militärisch genutzten Gebäuden handelt es sich um in erster Linie um Wildwuchs, meist minderwertige Pappeln. "Die Baumfällungen sind genehmigt", weiß Westheide-Bürgermeister Hartmut Jahn (CDU). "Im Gegenzug muss der Investor natürlich Ausgleichspflanzungen vornehmen. Die Gemeinde stellt dafür eine Fläche von 5,5 Hektar zur Verfügung."

Der Westheide-Gemeinderat hatte erst am Montag auf seiner Sitzung mit dem Beschluss des Bebauungsplanes "Garnison Hillersleben - Sondergebiet regenerative Energie" den Weg für den Beginn der Arbeiten freigemacht. "Überhaupt gab es in Vorbereitung der Investition eine sehr konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Verwaltung des Landkreises Börde", lobte Heinz-Peter Wernicke.

Vorerst sind 14 Hektar des insgesamt 28 Hektar großen Geländes überplant worden. Dort sollen im ersten Bauabschnitt die 40000 Photovoltaik-Module montiert werden. "In einer zweiten Bauphase könnten auf dem Rest der Fläche weitere Solaranlagen entstehen, die dann aber frei finanziert werden müssen", informierte der Planer.

Viel Arbeit bekommen die Abrissbagger, die bereits Anfang März anrücken sollen. Auf dem Areal sollen zunächst 60 der bis zu 90 vorhandenen Gebäude geschliffen werden. Dabei handelt es sich um die Kasernenbauten, die 1934 errichtet wurden, um das Personal für die Heeresversuchsstelle zu beherbergen. Zu DDR-Zeiten wurden für die Rote Armee in den 60-er Jahren und in den 80-er Jahren weitere Bauten hochgezogen.

Verbindungsstraße zwischen Dorf und Siedlung entsteht

Die Gemeinde Westheide hat mit dem Investor einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen. Der beinhaltet, die Realisierung eines lang gehegten Wunsches der Hillersleber: Zwischen Hillersleben-Siedlung und Hillersleben-Dorf soll eine Verbindungsstraße gebaut werden. "Die wird allerdings erst im zweiten Halbjahr 2013 nach Fertigstellung der Photovoltaik-Anlage realisiert", schränkte Heinz-Peter Wernicke ein.