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Landrat überreicht Einbürgerungsurkunden an Zuwanderer aus Polen und der Ukraine Sergej Barzizki: "Wir fühlen uns heimisch"

Von Marita Bullmann 07.03.2013, 02:12

Einbürgerungsurkunden überreichte Landrat Hans Walker an Einwanderer aus europäischen Ländern, die seit Jahren ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben. Sie haben lange auf diesen Tag gewartet und waren mit ihren Familien gekommen.

Haldensleben l Sergej Barzizki ist mit seinen Töchtern Svetlana und Nataliya nach Haldensleben gekommen, um seine Einbürgerungsurkunde in Empfang zu nehmen. "Das ist uns sehr wichtig", versichert Svetlana. Die Töchter sind bereits eingebürgert. Sie haben das Abitur am Wolmirstedter Gymnasium gemacht und studieren jetzt. Deutsch sprechen sie völlig akzentfrei. Die Familie ist vor zwölf Jahren aus der Ukraine nach Deutschland gekommen.

Nur Sergej Bazizkis Frau Ludmila hat jetzt noch einen ukrainischen Pass. "Aber wir hoffen, dass sie in den nächsten Monaten auch ihren deutschen Pass erhält", sagt Sergej Barzizki. Die Familie ist zwar inzwischen - der Arbeit wegen - von Wolmirstedt nach Magdeburg gezogen, bleibt der Region aber verbunden. Das Familienoberhaupt ist weiter bei OK-Live-Ensemble und Jugendkunstschule Barleben-Wolmirstedt als Techniker tätig und schwärmt von den großen Festen in den Städten, bei denen das OK-Live-Ensemble auftritt. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen macht ihm viel Spaß. "Wir fühlen uns heimisch und vollständig integriert", bekräftigt er.

Maria Leuchte, die wie die Familie Barzizki aus der Ukraine stammt, und Paulina Rumpelt, die aus Polen kommt, haben an diesem Nachmittag ebenfalls ihre Familien mitgebracht. Denn diese Urkunden haben für alle eine große Bedeutung. "Wir haben lange darauf gewartet", bestätigen beide unabhängig voneinander. Am schwierigsten sei es allerdings gewesen, alle Unterlagen aus der Ukraine zu bekommen, erinnert sich Maria Leuchte an die unsäglich vielen Formalitäten, die sehr viel Zeit und Geld gekostet haben.

Die beiden jungen Frauen sind eigentlich zum Studium nach Deutschland gekommen, haben hier Arbeit und die Liebe gefunden und Familien gegründet. Beide haben kleine Kinder. Und sie fühlen sich wohl hier. Sie haben Arbeit, die ihnen gefällt. "Die Region hat schon was zu bieten", versichert Maria Leuchte.

Für einen weiteren polnischen Bürger liegt die Urkunde bereit, er kann den Termin jedoch nicht wahrnehmen und wird die Urkunde deshalb später erhalten.

"Wir freuen uns über jeden, der sich entschließt, hierher zu kommen", bekräftigt Landrat Hans Walker, bevor er an diesem "symbolträchtigen Tag" die Einbürgerungsurkunden überreicht. Mit diesen Urkunden können die Frauen und Männer einen deutschen Reisepass oder Personalausweis beantragen. Sie leben seit mindestens acht Jahren in Deutschland und erfüllen die Voraussetzungen für eine Einbürgerung. Das sind beispielsweise ausreichende deutsche Sprachkenntnisse. Und sie können ihren Lebensunterhalt allein bestreiten.

Daniel Görges, Sachgebietsleiter Personenstand und Ausländerwesen im Fachdienst Ordnung und Sicherheit im Landratsamt, und die Mitarbeiterin Inka Randel, die sich um ausländische Mitbürger und Einbürgerung kümmern, sitzen an diesem Tag ebenso mit am Tisch wie Sylvia Grunwald, die Leiterin der Kreisvolkshochschule Börde. In der Kreisvolkshochschule helfen Lehrkräfte den Neubürgern beim Erlernen der deutschen Sprache.

Während es manchmal etwas dauern könne, bis genug Teilnehmer für einen Deutschkurs zusammen seien, so Sylvia Grunwald, gäbe es für den Einbürgerungstest nur die vierwöchige Anmeldefrist. Der Einbürgerungstest kann auch einzeln abgelegt werden. Gerade läuft wieder ein Deutschkurs in Haldensleben.