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Luftkurort Flechtingen bemüht sich, junge Leute in der Gemeinde zu halten Familienrat soll einmal im Jahr mit Ideen zusammenkommen

Von Carina Bosse 20.06.2013, 03:12

Mit einem Familienkonzept will die Gemeinde Flechtingen sich bemühen, gerade junge Menschen zu halten oder sogar anzulocken. Ziel ist eine ausgewogene Angebotspalette für ein attraktives Leben im ländlichen Bereich.

Flechtingen l Was wollen junge Leute? Was brauchen sie, um in Flechtingen zu bleiben oder hier sesshaft zu werden? Fragen, auf die die Gemeinde Flechtingen in den vergangenen Monaten Antworten gesucht hat. Kora Duberow, Leiterin der Abteilung Kur und Tourismus der Gemeinde und zuständig für Standortmarketing, hat sich gemeinsam mit den Ratsmitgliedern Andreas Köhn, Claudio Kühn und Volker Weidemann Gedanken gemacht, was angesichts der demografischen Abwärtsentwicklung perspektivisch zu tun ist, um Flechtingen attraktiv und lebenswert zu gestalten.

"Die Grundidee ist ein Miteinander von jung und alt, um das Leben, gerade das in der ländlichen Region, lebenswert zu gestalten", sagt Kora Duberow bei der Vorstellung des Familienkonzeptes im Flechtinger Gemeinderat.

Koordiniert werden soll das alles von einem Familienbeirat, der einmal im Jahr im Herbst Bilanz zieht sowie Wünsche und Vorstellungen für das nächste Jahr äußern soll. Die von der Gemeinde durchgeführte Fragebogenaktion habe gezeigt, dass sich die Bedürfnisse der Familien mit dem Alter ihrer Kinder verändern. Als Beispiele nannte sie Krabbelgruppe und Babyschwimmen, sportliche Angebote oder später den Wunsch nach einem Kletterpark.

Es sei bei der Auswertung der Fragebögen aber auch zu erkennen, dass Einkaufsmöglichkeiten, Infrastruktur, Kultur und Bildungseinrichtungen eine nicht unwesentliche Rolle spielen.

Die vielfältigen Angebote wie das erste Kinderfest des Flechtinger SV, die Krabbelgruppe im Haus der Jugend und Vereine, der Behnsdorfer Spielplatz, der aktuelle Sommerferien-Flyer mit vielfältigen Angeboten, der neue Internetauftritt der Gemeinde, Ausbildungsplätze der Region in einem Faltblatt, die von vielen wieder angeregte Flechtinger Erlebnisnacht am 12. Juli oder die neu eröffnete Bar am Lindenplatz sind Beispiele für das Bemühen um jede Altersgruppe.

"Unsere Ziele sind auch eher Wünsche", zeigt sich Kora Duberow realistisch. Es sei klar, dass nicht alles, was der Familienbeirat an Vorstellungen zusammenträgt, auch realisierbar sein wird. Doch es sei wichtig, im Dialog zu bleiben und immer wieder neue Wünsche äußern zu können und Ideen zu besprechen.

Eine Statistik zur Altersstruktur in der Gemeinde, die auf den Ermittlungen des Zensus beruht, macht deutlich, dass Anteil der Einwohner bis zu 29 Jahren 26 Prozent ausmacht, führte Kora Duberow an. Damit liegt Flechtingen genau im Landesdurchschnitt. "Diese Größenordnung zu halten, daran müssen wir arbeiten", so die Leiterin Kur und Tourismus. Da gebe es sogar noch Luft nach oben.

"Es gibt keinen Stillstand, sondern immer Veränderungen in die eine oder andere Richtung", sagte Bürgermeister Dieter Schwarz (FUWG). Er hoffe natürlich, mit der Umsetzung der Ziele des Konzeptes die Gemeinde Flechtingen im demografischen Abwärtstrend wenigstens stabil halten zu können.

Wenn es gelänge, einige der Wünsche des Familienbeirates zu erfüllen, sei die Gemeinde auf dem richtigen Weg, so das Gemeindeoberhaupt. Dem konnten sich die Ratsmitglieder ohne weitere Diskussion einstimmig anschließen.