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Frithjof Meussling stellt "Expressionismus und Surrealismus des 20. Jahrhunderts" aus Ganze Sammlung braucht noch zwei Kulturfabriken

Von Jens Kusian 15.07.2013, 03:30

Kunst im ganz großen Stil wird seit Sonnabend in der Kulturfabrik ausgestellt. Der Kunstsammler Frithjof Meussling gewährt der Öffentlichkeit einen Blick auf einen Teil seiner Schätze.

Haldensleben l "Um die gesamte Sammlung von Frithjof Meussling zeigen zu können, braucht es noch einmal zwei Kulturfabriken", ist sich Jörg Heiko Bruns sicher. Der Kunstwissenschaftler aus Erfurt hielt die Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung "Expressionismus und Surrealismus des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung Meussling, Gnadau" vor zahlreichen Besuchern in der Kulturfabrik.

Über 130 Werke sind auf drei Etagen im ganzen Haus zu sehen. Es sind Arbeiten des schwäbischen Holzschneider HAP Grieshaber, Lithografien des Surrealisten und Vertreter der Phantastischen Malerei Mac Zimmermann, Abstraktes von Gil Schlesinger, Karl Otto Götz sowie Grafiken von Bruno Beye sowie Holzschnitte und Grafiken von Annemarie und Katharina Heise aus Schönebeck. "Es ist vielleicht ein Drittel meiner gesamten Sammlung", sagt der Sammler aus Leidenschaft, der er seit 1961 nachgeht.

Von Anfang an sei die Sammlung auf Künstler aus Ost und West ausgelegt, macht Bruns deutlich. Das brachte den Sammler zu DDR-Zeiten auch ins Visier der Staatssicherheit, wie sich Meussling noch lebhaft erinnert.

Mit seinen Kunstwerken verbindet ihn nicht nur die Liebe zum Sammeln, sondern noch viel, viel mehr. Denn er stand und steht mit zahlreichen Künstler persönlich in Kontakt, ist mit einigen eng befreundet, kennt ihre künstlerische Laufbahn aus dem Effeff. Und so ist auch ein Teil von Meusslings Korrespondenzen mit einigen Künstlern in der Kulturfabrik zu sehen.

Der Kauf und Tausch von Kunstwerken bestimmte das Leben des Tontechnikers und Fotografenmeisters, der sein Beruf meist hinter die Berufung stellte. "Sein einziges System beim Sammeln war die Freude an der Kunst", bestätigt ihm Jörg Heiko Bruns.

Die Ausstellung ist noch bis zum 6.September zu den Öffnungszeiten des Hauses zu sehen: Montag, Mittwoch, Freitag von 13 bis 16 Uhr, Dienstag und Donnerstag von 10 bis 18 Uhr, Sonnabend von 10 bis 12 Uhr.