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IFA- und Lebenshilfe-Mitarbeiter unterstützen Opfer der Hochwasserkatastrophe Siegprämie wandert aufs Spendenkonto

Von Jens Kusian 17.07.2013, 03:19

Ihre Siegprämie von 500Euro aus einem internen Wettbewerb haben die IFA-Mitarbeiter der Abteilung Wareneingang für die Opfer der Hochwasserkatastrophe gespendet, das Unternehmen selbst packte noch 750 Euro obendrauf. Und stolze 1180 "Hilfs-Euro" wurden auch in den Einrichtungen der Lebenshilfe Ostfalen gesammelt.

Haldensleben/Hundisburg l Das Volksstimme-Spendenkonto "Fluthilfe 2013" ist um 1250 Euro gewachsen. 750 Euro hat die IFA Rotorion GmbH Haldensleben überwiesen. Weitere 500 Euro kommen von den Mitarbeitern der Abteilung Wareneingang bei IFA-Rotorion.

Seit zwei Jahren wird im Unternehmen die Abteilung ermittelt, die in Sachen Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit am besten aufgestellt ist. "Beim ersten Mal haben wir nicht ganz so gut abgeschnitten, doch beim zweiten Mal haben wir gewonnen", ist Abteilungsleiter Patrick Ksoll noch immer stolz auf seine Mitarbeiter. Immerhin hatten 26 Abteilungen an dem Wettbewerb teilgenommen.

Diesen Erfolg versüßt das Unternehmen der Siegertruppe mit 500 Euro. Damit wollten die 60 Frauen und Männer des Wareneingangs eine Party steigen lassen. So war es geplant. Doch dann kam die Flut.

"Einige Mitarbeiter waren selbst vom Hochwasser betroffen, andere wurden als Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren mit der Katastrophe konfrontiert", erzählt Ksoll. Daher stand der Entschluss schnell fest: "Alle Mitarbeiter haben sich dafür ausgesprochen, das Geld zu spenden und auf die Feier zu verzichten", so Ksoll weiter.

Darüber hinaus hatte IFA Rotorion nicht nur dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Kamern eine Spende von 250 Euro als "besondere Fluthilfe" zukommen lassen, sondern auch aktiv am Hochwasserschutz mitgewirkt. So seien 76 Mitarbeiter auf freiwilliger Basis von der Produktion freigestellt worden, um im Kieswerk Farsleben Sandsäcke zu füllen, berichtet Berit Lenze, die bei IFA Rotorion für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Und ihre Kollegin Anja Rossau ergänzt: "Das Entgelt wurde selbstverständlich trotzdem gezahlt. Diesen Mitarbeitern gilt ein besonderer Dank."

"Jeder hat gegeben, was er konnte. Selbst vom Taschengeld wurde etwas geopfert."

Lebenshilfe-Werkstattrat Stefan Pluta

Das Schicksal der von der Flut betroffenen Menschen hat auch die Frauen und Männer in der Lebenshilfe Ostfalen nicht kalt gelassen. "Wir haben in der Werkstatt in Hundisburg Spendendosen gebaut und in allen Einrichtungen aufgestellt. Jeder hat gegeben, was er konnte. Selbst vom Taschengeld wurde etwas geopfert", erzählt Werkstattrat Stefan Pluta. Innerhalb von zwei Wochen kamen so in den fünf Werkstätten, drei Wohnbereichen und vier Integrativen Kindertagesstätten 1180 Euro zusammen.

"Wir wollten das Geld aber nicht an einen großen Spendentopf überweisen, sondern lieber direkt helfen", sagt Verwaltungsleiterin Sabine Triebler. Deshalb ist das Geld auch auf das Spendenkonto des Landesverbandes der Lebenhilfe geflossen. "Wir wollen Privatpersonen mit Behinderungen unterstützen, die Opfer der Flut wurden. Bislang haben wir erst eine Rückmeldung von einer betroffenen Familie aus Bernburg, die eine behinderte Tochter hat, bekommen. Ich bin mir aber sicher, dass es noch den einen oder anderen auch in der Altmark gibt", meint Marcus Hoppe, der Geschäftsführer des Lebenshilfe-Landesverbands Sachsen-Anhalt.

Und er betont, dass die Spenden zu 100 Prozent bei den Betroffenen ankommen. "Zwei unserer Mitarbeiter kümmern sich darum, und da fällt keine Verwaltungspauschale an", versichert Hoppe.