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Ferienkinder aus der Gemeinde Westheide tümpeln an der Hillersleber Ohre - Zahlreiche weitere Aktionen bringen Abwechslung Wenn der kleine Bachflohkrebs das große Staunen herausfordert

Von Constanze Arendt-Nowak 24.07.2013, 03:14

Hillersleben l Dass die Ohre noch vor sechs Wochen im östlichen Teil des Landkreises Hochwasser geführt hat, war jüngst nahe des alten Wehrs in Hillersleben nicht mal mehr zu erahnen. Vielmehr hatten hier 17 Ferienkinder aus der Gemeinde Westheide ihren Spaß. "Wir haben heute auch drei Kinder aus Niedersachsen dabei", nannte Liane Kull als eine der Organisatorinnen der Ferienspiele ein Beispiel, das zeigt, dass das abwechslungsreiche Ferienprogramm nicht nur bei Westheide-Kindern ankommt.

Mit nackten Füßen wateten die Kinder durch die Ohre. Die kleinen Fische waren zu schnell, um sie fangen zu können, dafür aber landeten vorübergehend eine Nacktschnecke, kleine Frösche und allerhand Kleingetier in den Eimern. "Seid mal leise", mahnte Sabine Heeger, die die Betreuung der Kinder mit übernommen hatte. Sie wusste, dass ohne Lärm der Fangerfolg beim Tümpeln größer sein würde.

"Das ist ein Rückenschwimmer", erklärte Renate Jacob, die als Biologielehrerin an der Haldensleber Liebknecht-Sekundarschule zum dritten Mal die Tümpelaktion an der Ohre begleitete. Etliche Bestimmungsbücher und -plakate hatte sie im Gepäck. Und so war es auch kein Problem, Einsiedlerkrebs, Gelbrandkäfer, Spitzschlammschnecke und Bachflohkrebs zu bestimmen. Was sich auf den ersten Blick als zu klein für die genaue Bestimmung erwies, wurde unter die Käfiglupe gesetzt.

Bei einem Quiz konnten die Mädchen und Jungen im Alter zwischen sieben und dreizehn Jahren zudem beweisen, dass sie im Sachkunde- und Biologieunterricht aufgepasst haben. So sollten sie beispielsweise zwischen Lärche, Linde und Ahorn den Baum wählen, der nicht zu den Laubbäumen gehört. Karpfen, Plötze und Hecht standen zur Wahl, als ein Raubfisch angekreuzt werden sollte. Mehrere Kinder wussten nicht nur diese beiden Fragen richtig zu beantworten und erwiesen sich als sattelfest in den Kenntnissen rund um die Natur.

Noch einmal soll in diesen Ferien getümpelt werden. "In zwei Wochen, genauer gesagt am 6. August, fahren wir nach Kämkerhorst in den Drömling", erklärte Liane Kull.

Zu den Höhepunkten gleich zu Beginn der Ferien gehörte auch ein Ausflug in die Biedermeierzeit im Haldensleber Museum. "Wir haben ein richtiges Fachwerkhäuschen errichtet und ein zünftiges Richtfest gefeiert", fasste Liane Kull zusammen. Und wer arbeitet, muss auch seinen Hunger stillen - so ließen sich die Ferienkinder das kalte Büffet schmecken.

Das Programm bis zum Ende der Ferien steht zwar, lässt aber, wie Liane Kull sagte, noch Änderungen zu. Zahlreiche Partner haben sich auch in diesem Jahr wieder gefunden, um für den Nachwuchs der Großgemeinde allerhand Abwechslung zu bieten. "Wir haben aber immer noch viele Ideen, die für die Kinder interessant sein könnten", fügte sie hinzu. So wird immer noch dringend ein Angler gesucht, der die interessierten Kinder in die Fischkunde einweiht. Oder auch jemand, der das fachgerechte Pflanzen von Bäumen versteht, ist gern gesehen. Wer helfen möchte, kann sich gern bei Liane Kull unter der Telefonnummer (03904)64433 melden. Sie weiß auch darauf hin, dass es der Planung wegen hilfreich wäre, wenn die Kinder, die an der Feriengestaltung teilnehmen möchten, vorher schon angemeldet werden. Die Pläne hängen an vielen Stellen der Westheide aus.