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Riesenandrang beim größten Volksfest der Hohen Börde in Niederndodeleben/Schnarsleben Ein (Bördehof-)Fest wie es im Buche steht

Von Maik Schulz 10.09.2013, 01:15

Was für ein Fest! Mit der Sonne um die Wette strahlten die Besucher und Veranstalter des 10. Bördehoffestes. Zehn Vereine und zehn Höfe aus Niederndodeleben freuten sich über einen Riesenandrang.

Niederndodeleben l Ein Trachtenaufmarsch und die schmetternden Bebertaler Jagdhornbläser "Weidmannsheil" hatten am Sonnabendmorgen das Jubiläumsfest rund um die Bismarckeiche im einst selbstständigen Schnarsleben eröffnet. Zehn Vereine aus Niederndodeleben (und dem heutigen Ortsteil Schnarsleben) hatten mit den zehn Schnarsleber Hofbesitzern ein buntes Ganztagsprogramm auf die Beine gestellt, das die Besucher wie ein Magnet in das stolze Bördedörfchen zog.

Auf der Bühne sangen und tanzten Trachtenvereine aus der ganzen Börde. Plattsprecher aus Westeregeln und Hohenwarsleben gaben ihre Visitenkarte ab. Linedancer wirbelten über die Bühne, die Niederndodeleber "Flash"-Mädchen und die "Tanzmäuse" standen den Westerntänzern nicht nach. Das Wellener "Andrea Berg"-Double Sabine Pschihoda zeigte, was sie drauf hat.

Handwerksstände säumten das bunte Treiben an der ehrwürdigen Bismarckeiche. Salzsieder und Drechsler erzählten von ihrer Kunst. Die Wolmirstedter "Textilhandwerker" spannen, klöppelten und strickten, berichteten von der Seidenproduktion auf Maulbeerplantagen mitten in der Börde.

Hofbesitzer waren allesamt zufrieden und stolz

Die Höfe luden hinter ihre Mauern, bei Meisters tuckerten Modelleisenbahnen zwischen alten Landmaschinen, bei Arnolds sangen die "Wartbergsänger" zwischen Pils und Hackepeter. Die "Isabella" - ein Oldtimer des Niederndodeleber Feuerwehrvereins - drehte ihre Runden. Bei Schwimmbadschnitte und Cocktails feierte der Hof Dlugosch eine krachende Beachparty mit Wasserfußball und Riesenwasserbällen.

"Alle Höfe waren bis zum Ende gut besucht, alle waren zufrieden und betonten: So schön wie dieses Mal war es noch nie gewesen", berichtete gestern Christel Westerholz, die Vorsitzende des federführenden Heimat- und Kulturvereins.

Schraders luden ein zu Schlemmereien am Trödelmarkt. Einen Steinwurf entfernt dampfte der Forellenräucherofen von Wolfgang Strauß. In historischen Uniformen feuerte die brandenburgische Artilleriebrigade einen Salut nach dem anderen in den blauen Bördehimmel.

Rainer Jagusch verteidigt Pokal des Schmorwurstkönigs

Hunderte Besucher standen Schlange auf dem Westerholzschen Hof und wollten von den 41 Bewerbertorten um die Krone der Bördebackkönigin probieren. Die Jury kürte die Schnarsleberin Anne Libbe mit ihrer "Schwedischen Prinzessinnentorte" zur neuen Bördebackkönigin. Platz Zwei ging an den Pflaumenkuchen von Christoph Sachs aus Niederndodeleben und Platz 3 eroberte der Nusskuchen von Sybille Günther aus Oschersleben.

Beim Schwimmbadverein ging es um die Wurst. Sieben Hobbyfleischer hatten ihre selbst gemachten Bratwürste abgegeben. "In anderthalb Stunden war alles weg", berichtete Obergriller Stefan Wörfel vom Schwimmbadverein. 69 Verkoster gaben am Grillstand ihre Stimme ab.

Auf der Festbühne kürte Moderator Achim Henke - übrigens selbst ein Volltreffer in Sachen Amüsement und Redefluss - zusammen mit Florian Pötzsch vom Schwimmbadverein und mit Christel Westerholz die neuen Hoheiten. Beim Schmorwurst-Wettbewerb um das begehrte Fleischerbeil konnte sich Rainer Jagusch aus Groß Santersleben über die Titelverteidigung freuen.

Mit seinen "Würzigen Santerslebern" setzte sich Jagusch vor dem Rodensleber Eddi Lehmann ("Alte Rodensleber") und der Niederndodeleberin Julika Hasenkrug ("Alte Dodeleber") durch.

Den schnellsten Wettbewerb des Tages hatte die Feuerwehr organisiert und lud zum Seifenkistenrennen rund um die Bismarckeiche ein. Hier setzte sich das Team Krause/Marquardt vor der Feuerwehr und einer Mannschaft der CDU Hohe Börde durch.

Der ganz große Gewinner des Tages war der Spaß, den Alle auf dem zehnten Bördehoffest hatten - Besucher gleichermaßen wie Mitwirkende und Veranstalter. "Das hat uns mächtig stolz gemacht", verkündete eine überglückliche Christel Westerholz.