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  7. Richtiger Abfall in der falschen Tonne: Zu viel Biomüll findet nicht den korrekten Weg

Eigenbetrieb fordert Verbraucher auf, Möglichkeiten zur Entsorgung besser zu nutzen Richtiger Abfall in der falschen Tonne: Zu viel Biomüll findet nicht den korrekten Weg

Von Thomas Junk 11.10.2013, 03:17

Landkreis Börde l Zu viele Bioabfälle finden nicht den Weg in die richtige, in die braune Tonnen. Deswegen appelliert der Eigenbetrieb Abfallentsorgung jetzt an die Mithilfe der Verbraucher.

Immer noch landen zu viele Bioabfälle in den Restabfall- und Gelben Tonnen oder werden gar nicht erst einer Verwertung zugeführt. Das hat eine Stichprobe des Eigenbetriebs Abfallentsorgung im Landkreis Börde ergeben. "So gehen wertvolle Ressourcen verloren", sagt Abfallberater Jörg Reinemann. Das soll sich nun ändern. Reinemanns Credo: "Bioabfälle sind einfach zu schade für den Müll." In einer langfristig angelegten Aktion will der Eigenbetrieb mehr Bioabfälle erfassen. So will man dafür sorgen, dass mehr Bioabfälle auch tatsächlich in der braunen Tonne landen.

Reinemann: "Hierzu ist der Landkreis auf die Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Unter dem Aspekt, dass der Gesetzgeber im Rahmen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes die getrennte Sammlung biogener Abfälle ab 2015 fordert, möchte der Landkreis Börde schon jetzt mehr Bioabfälle sammeln, um diese einer ordnungsgemäßen und schadlosen Verwertung zuzuführen."

Derzeit bietet der Eigenbetrieb Abfallentsorgung Biotonnen in den Größen 60, 120 und 240 Liter für Haushalts- und Gartenabfälle an. Weiterhin besteht die Möglichkeit, Hecken-, Baum- und Strauchschnitt zweimal im Jahr zur Entsorgung bereitzustellen. "Nutzer von Biotonnen können unabhängig von der Grünschnittsammlung zu jedem Entsorgungstermin der Biotonnen bis zu sieben Bündel Grünschnitt neben der Biotonne bereitlegen", informiert der Abfallberater.

Sollte das Volumen der eigenen braunen Mülltonne im Einzelfall nicht ausreichen, so kann der Bioabfall über amtlich zugelassene Bioabfallsäcke zur Abholung bereitgestellt werden. Diese Säcke sind beim Eigenbetrieb erhältlich (siehe Infokasten).

Die so eingesammelten Bioabfälle werden auf zwei Kompostanlagen im Landkreis zu hochwertigem Kompost für Landwirtschaft und interessierte Nutzer verarbeitet. "Dieser Kompost besitzt die Eigenschaft, den Boden positiv zu beeinflussen, indem er nachhaltig düngt, die Speicherung des Wassers im Boden verbessert und der Bodenerosion entgegenwirkt", erklärt Jörg Reinemann.

Um auch künftig alle biologischen Abfälle zu solch hochwertigem Kompost verarbeiten zu können, sei man als Entsorger jedoch stets auf die Mithilfe der Verbraucher angewiesen.

Deswegen bittet Reinemann alle Bürgerinnen und Bürger, die biogenen Abfälle so bereitzustellen, dass eine Weiterverarbeitung nicht erschwert wird. "Dazu gehört, dass diese nicht in Plastiktüten gefüllt in die Biotonne gegeben werden. Feuchte Bioabfälle können in Zeitungspapier eingeschlagen werden. Das verhindert auch das Festfrieren der Abfälle im Behälter in den Wintermonaten", sagt Reinemann. Auch solle kein Hochglanzpapier verwendet werden und die Grünschnitt-Bündel mit biologisch abbaubaren Bändern geschnürt werden.

Weitere Fragen beantworten die Abfallberater des Eigenbetriebes Abfallentsorgung unter den Telefonnummern (03 92 01) 7 03 31 18 und (03 92 01) 7 03 31 19.