1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Betreuungsforstamt feiert "300 Jahre Nachhaltigkeit"

Symbolische Pflanzung von 300 Eichen schließt umfangreiche Aufforstung nach schweren Schneeschäden ab Betreuungsforstamt feiert "300 Jahre Nachhaltigkeit"

06.12.2013, 01:06

Haldensleben (az) l Im Zeichen der Nachhaltigkeit hat das Betreuungsforstamt Flechtingen gestern 300 Eichen im Haldensleber Stadtwald gepflanzt. "Wir vollziehen diesen symbolischen Akt aus zwei Gründen", betonte Hubertus Hlawatsch, der Leiter des Betreuungsforstamtes, bei seiner Begrüßung.

Zunächst einmal sei 2013 das Jahr der Nachhaltigkeit - ein Begriff, der laut Hlawatsch direkt aus der Forstwirtschaft stammt. Genau genommen habe ihn der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz 1713 in einem Buch über die Forstwirtschaft und Kameralistik geprägt. "Dem Prinzip sind wir auch heute noch verpflichtet", erklärte Hubertus Hlawatsch. Die 300 neuen Bäume sollten deshalb die seither vergangenen 300 Jahre widerspiegeln.

"Ein Landwirt denkt mit Sicherheit so, dass er seinen Acker auf Generationen bewirtschaften kann. Bei Forstleuten ist dieses Bewusstsein noch stärker ausgeprägt", bekräftige Haldenslebens stellvertretender Bürgermeister Henning Konrad Otto, der bei der Pflanzaktion in der Nähe von Schloss Detzel tatkräftig mit zupackte. Auch Forstunternehmer aus der Region waren mit dabei.

Zugleich wurden mit den 300 Eichen die Aufforstungen in Folge des großen Schneebruchs im Dezember 2010 abgeschlossen. "Die Eiche ist ein ganz besonderer Baum, der für Beständigkeit steht. Deshalb passt er treffend zum Thema Nachhaltigkeit", sagte Henning Konrad Otto.

Im Dezember 2010 wurden besonders im Norden Sachsen-Anhalts die Wälder von einem außergewöhnlichen, durch Nassschnee verursachten Baum- und Kronenbruch geschädigt. In der Folge mussten allein im Stadtwald Haldensleben rund achteinhalb Hektar kahl geschlagen werden. "Die Aufarbeitung von circa 30000 Festmeter Bruchholz reichte bis in das Jahr 2012 hinein. Die Aufforstung begann auf den ersten Flächen schon im Jahr 2011", berichtet Hubertus Hlawatsch. Mit den neuen Eichen sei nun auch die letzte Kahlfläche im Stadtwald Haldensleben wieder vollständig bepflanzt. "Mögen die Eichen anwachsen. Aber dafür werden wir schon sorgen", zeigte sich Harald Eisenkrätzer, Leiter des Reviers Lübberitz, optimistisch.

Ursprünglich hatten auch die Schützlinge des Satueller Waldkindergartens bei der Pflanzung mit dabei sein sollen. Wegen der Sturmwarnung war das allerdings nicht möglich. "Aber wir werden dafür sorgen, dass sich die Kinder angemessen damit beschäftigen können", versprach Henning Konrad Otto. Bleibt zu hoffen, dass der Orkan "Xaver" nicht gleich die nächsten schweren Schäden im Haldensleber Stadtwald anrichtet.