1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Flocken-Bändiger: Haldensleber Stadthof ist für den Winterdienst bestens gerüstet

EIL

375 Tonnen Salz und 150 Tonnen Splitt / Für Uthmöden und Satuelle Unternehmen engagiert Flocken-Bändiger: Haldensleber Stadthof ist für den Winterdienst bestens gerüstet

14.12.2013, 01:05

Der Haldensleber Stadthof ist für den kommenden Winter bestens gerüstet. Tonnen von Streusalz und Splitt sind eingelagert, und auch die Mitarbeiter sind vorbereit: Droht Schnee, stehen sie ab 2.30Uhr sozusagen Schneeschieber bei Fuß.

Von André Ziegenmeyer

Haldensleben l Wenn es nach dem Haldensleber Stadthof geht, kann der Winter kommen. Die Lager sind gefüllt, die Mitarbeiter bereit. "Wir sind gut aufgestellt", bekräftig Stadthof-Leiter Raik Gaudlitz. In einem Silo auf dem Betriebsgelände lagern 75 Tonnen Streusalz, hinzu kommen weitere 300 Tonnen in einer gemieteten Halle.

"Diese Menge entspricht dem Vorrat zu Beginn des letzten Winters und wir versuchen, sie konstant zu halten", erklärt Gaudlitz. Will heißen: Sobald eine gewisse Menge Salz verbraucht ist, wird sofort nachbestellt. Das sei die Lehre aus den Wintern 2010/2011 sowie 2011/2012. "Wegen Lieferengpässen wurden damals vorrangig Meistereien für Autobahnen und Bundesstraßen versorgt. Die Kommunen mussten zurückstecken", erinnert sich Raik Gaudlitz. Gut zwei Monate lang habe es damals für Haldensleben keinen Salznachschub mehr gegeben. Dabei ist zu beachten: Bei dauerhaftem Schneefall beträgt der tägliche Salzverbrauch im Stadtgebiet bis zu 25 Tonnen.

Ergänzt werden die Vorräte durch 150 Tonnen Splitt. "Hauptsächlich für die Innenstadt haben wir teilweise umgestellt", so Raik Gaudlitz. Denn im Haldensleber Zentrum befinden sich mehrere Straßen mit Natursteinpflaster. "Es gibt die Vermutung, dass das Salz bei diesen Steinen in den letzten Jahren zu Schäden geführt hat", erläutert der Stadthof-Leiter. Ein entsprechendes Gutachten sei noch nicht abgeschlossen. Trotzdem wolle man unnötige Risiken vermeiden. Generell sei Splitt weniger aggressiv, habe aber auch Nachteile. Zum einen hafte er schlecht auf Glatteis. Zum anderen besitze Salz bei anhaltendem Schneefall eine gewisse Nachwirkung, während Splitt von den Flocken einfach zugedeckt wird. Darüber hinaus muss Splitt nach dem Winter wieder von den Straßen entfernt werden. Vor allem aber sei das Hin- und Herrüsten der Fahrzeuge zwischen Salz und Splitt zeitlich und logistisch aufwendig. Ein Fahrzeug speziell für Splitt zu reservieren, mache aber auch keinen Sinn.

Durch den Orkan "Xaver" gab es am letzten Wochenende bereits einen ersten Winterdienst-Einsatz. Davon abgesehen können sich die Stadthof-Mitarbeiter noch anderen Aufgaben widmen. Sobald der Winter Ernst macht, stehen jedoch allein für die Straßen vier Fahrer mit ihren Streufahrzeugen bereit. Hinzu kommt ein weiteres Streufahrzeug für Gehwege und Bushaltestellen. Außerdem sind zwei Trupps mit durchschnittlich drei Arbeitskräften unterwegs, die der weißen Pracht mit Schneefräse und Streuwagen, zur Not aber auch mit dem guten alten Schneeschieber zu Leibe rücken. Beräumt werden allerdings nur Gehwege auf Grünflächen und an städtischen Grundstücken. Der Rest ist Aufgabe der jeweiligen Anlieger.

Selbst bei den Straßen gebe es keine allgemeine Räum-pflicht. "90 Prozent unserer Arbeit sind reine Service-Leistung", stellt Raik Gaudlitz klar. Laut Gesetz müssen nur Hauptverkehrsadern und besonders gefährliche Stellen von Schnee und Eis befreit werden.

In Uthmöden und Satuelle kümmert sich in diesem Winter ein vertraglich verpflichtetes Unternehmen um die Straßen. "Dadurch verkürzen sich unsere Routen. Auch die Leerfahrten reduzieren sich", erklärt Raik Gaudlitz. Wedringen sei vom Stadthof aus gut zu erreichen. Für Hundisburg habe man leider kein entsprechendes Unternehmen gefunden. Die Gehwege in den Ortschaften bleiben weiter Sache des Stadthofes.

Doch selbst mit der teilweise Entlastung stehen den Stadthof-Mitarbeitern harte Tage bevor. "Winterdienst nach einem festen Schema gibt es nicht", so Raik Gaudlitz. Bei anstehendem Schnee beginnt um 2.30 Uhr grundsätzlich die Rufbereitschaft. Ob und wann es für die Arbeitskräfte tatsächlich los geht - darüber entscheiden der Einsatzleiter und die konkrete Wetterlage. Ab 6.30 Uhr folgt die reguläre Arbeitszeit - und eine zweite Rufbereitschaft von 16 bis 20 Uhr. An Wochenenden und Feiertagen geht es etwas später los. Dafür gibt es auch später Feierabend. "Aber nach spätestens zehn Stunden ist für die Mitarbeiter Schluss", betont Raik Gaudlitz.