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Altenhäuser Ex-Bürgermeister Wolfgang Behrends blickt noch einmal auf seine Amtszeit zurück "Mit Vertrauen kann man jede Hürde meistern"

Von Carina Bosse 08.01.2014, 02:05

20 Jahre lang hat Wolfgang Behrends mit Umsicht und Weitblick seine Gemeinde Altenhausen als ehrenamtlicher Bürgermeister vorangebracht. Zum Jahresende gab er sein kommunalpolitisches Engagement als Bürgermeister auf und blickt noch einmal zurück.

Altenhausen l Nahezu 20 Jahre hat Wolfgang Behrends die Geschicke der Gemeinde Altenhausen, nach der Kommunalgebietsreform 2010 auch die von Emden und Ivenrode, gelenkt und geleitet. Im Gemeinderat ist er noch länger, nämlich schon seit der politischen Wende 1990, aktiv gewesen. Nun sei es Zeit für ihn, das Feld einem Jüngeren zu überlassen, meinte Wolfgang Behrends. Zum Jahresende hat er seine Amtsgeschäfte an Nachfolger Jürgen Kuhnert übergeben.

"Zuerst hatten wir noch eine Gemeindesekretärin vor Ort, später unsere Ansprechpartner in der Verwaltungsgemeinschaft Erxleben (VG) und jetzt in der Verbandsgemeinde Flechtingen, Sitz Erxleben", blickt der Altenhäuser noch einmal zurück. Dabei fallen ihm viele Höhepunkte ein, die er während seiner ehrenamtlichen Tätigkeit erlebt hat. An wirkliche Tiefpunkte könne er sich trotz aller Probleme, die es gegeben habe, nicht erinnern.

Der erste Höhepunkt war für ihn das Ponyschloss Altenhausen. 1996 ging es aus dem damaligen Gesundheitswesen hervor, das im Schloss erst Krankenhaus und dann ein Altenheim betrieben hatte. "Wir waren froh, dass sich jemand für das Anwesen gefunden hat und es so erfolgreich geführt wird", sagt Wolfgang Behrends. Auch wenn das bedeutet, dass es öfter mal recht laut wird inmitten des Dorfes, weil Klassen und Gruppen auf dem weitläufigen Gelände in Aktion sind. Noch so ein Höhepunkt sei die Einweihung des Dorphus\' gewesen, nachdem es über die Dorferneuerung mit 60-prozentiger Förderung ausgebaut werden konnte und sich seitdem zu einem kulturellen Zentrum in Altenhausen gemausert hat. Karnevals- und Seniorenveranstaltungen füllen den großen Saal, im Vereinsraum finden viele Feiern und andere Veranstaltungen Platz und Raum.

Als eine Herausforderung sieht der ehemalige Bürgermeister die zahlreichen Straßenbaumaßnahmen nach der Wende. Zahlreiche Straßen wurden grundhaft ausgebaut und neu erschlossen. Noch nicht realisiert werden konnte der dringend notwendige Ausbau der Ortsdurchfahrt in Ivenrode. Dabei handelt es sich allerdings um die Landesstraße 42 und damit um das Land als Straßenbaulastträger. Die Gemeinde wäre lediglich mit dem Ausbau der Nebenanlagen mit im Boot.

Neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister leitete er zeitweise auch den Hauptausschuss der VG.

Eine Umstellung war es schon, als vor vier Jahren nicht nur Altenhausen, sondern auch Emden und Ivenrode zur Gemeinde gehörten und es nun galt, alle drei Dörfer gleich im Blick zu behalten. Zum Glück hatten und haben alle drei Orte Vertreter im Gemeinderat, so dass es relativ leicht möglich ist, die aktuellen Schwerpunkte der Arbeit im Auge zu behalten. Wolfgang Behrends erinnert sich an die Spielplätze in Emden und Ivenrode, die mittlerweile neu entstanden sind, an die Trauerhalle in Emden und die ersten Sanierungsarbeiten an der Ivenröder Kindertagesstätte Waldspatzen.

"Alles, was wir angepackt haben, geht nur gemeinsam", weiß der ehemalige Lehrer. Auch wenn sich nicht immer alle im Rat einig gewesen seien, habe man zum Schluss einen Konsens gefunden, mit dem alle leben konnten. Man müsse sich einfach ergänzen und Vertrauen zueinander haben, um etwas für die Gemeinde bewegen zu können. Damit sei er gut gefahren, so Wolfgang Behrends. Mit den Mitarbeitern der Verwaltung hätte es in allen Belangen stets eine gute Zusammenarbeit gegeben.

Noch gut in Erinnerung ist ihm die 850-Jahr-Feier in Altenhausen im vergangenen Juni. Da hätten alle Orte, Bürger, Vereine und Institutionen sehr gut zusammengearbeitet. Alle Veranstaltungen mit dem Höhepunkt, dem großen Festumzug, seien gut besucht und vorbereitet gewesen.

Viele Sponsoren, Betriebe und Bürger hätten mitgezogen, um aus der Gemeinde das zu machen, was sie heute ist. Stellvertretend seien die Agrarbetriebe genannt, die sich beispielsweise um den Winterdienst kümmern. Es gebe noch viel zu tun, aber auch das ließe sich schrittweise in der kommenden Zeit umsetzen.

Was besonders schön war während seiner Amtszeit? Da fallen den Ex-Bürgermeister sofort die Bürger ein, die spontan zu ihm kamen und ihm mal gedankt haben

Gänzlich zurückziehen will sich Wolfgang Behrends allerdings nicht, obwohl er nun aus gesundheitlichen Gründen seinen kommunalpolitischen Ruhestand genießen möchte. In der Ortsgruppe der Volkssolidarität möchte er ebenso aktiv bleiben wie im Heimatverein, der einen Teil des kulturellen Lebens in Altenhausen organisiert.