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Diana Höding bereitet neue Ausstellung in der Kulturfabrik vor Frauengefühle zwischen Maori-Tattoos und Mangas auf indonesischem Papier

Von Jens Kusian 16.01.2014, 02:17

Fein gezeichneten Frauenkörper hat sich die Wolmirstedter Künstlerin Diana Höding in den vergangenen Monaten verschrieben. Diese Bilder sind Teil der Ausstellung "Pflanze Gedanken auf ein Feld aus Papier", die derzeit in der Kulturfabrik vorbereitet wird.

Haldensleben l Nach der Ausstellung ist vor der Ausstellung: Während im Erdgeschoss der Haldensleber Kulturfabrik die letzen Bilder der Reihe "Wild aufs Bild" von den Wänden genommen und sicher für den Transport verpackt werden, werden im Dachgeschoss schon neue Rahmen aufgehängt. Hier bereiten Diana Höding und ihr Mann Michael bereits die nächste Ausstellung vor. "Pflanze Gedanken auf ein Feld aus Papier" heißt sie und wird am 26. Januar eröffnet.

Die Künstlerin aus Wolmirstedt stellt bereits zum zweiten Mal ihre Werke in der Kulturfabrik aus. Mit ihren "Pendelspuren" war sie bereits im Frühjahr 2010 hier zu Gast. Einen Teil ihrer damaligen Arbeiten zeigt die gebürtige Ukrainerin auch in der neuen Ausstellung. Doch der Schwerpunkt liegt auf der Reihe "Frauengefühle".

"War es damals noch der schnelle Strich", erklärt Michael Höding, "so liegt jetzt das Augenmerk auf detailgetreuem Zeichnen." Dementsprechend lange dauere es auch, bis ein Bild fertig ist, sagt er. Und da gibt es auch schon ein klitzekleines Problem für die Künstlerin: 15 Bilder gehören zu den "Frauengefühlen", doch 14 sind erst fertig. "Denn eigentlich war diese Ausstellung erst für Mitte oder Ende des Jahres geplant. Nun zeigen wir die Bilder schon im Januar", so Höding weiter. Doch er ist überzeugt, dass seine Frau auch den Schlussakkord für die Bilderreihe rechtzeitig setzen werde.

Es seien keine Bilder, die sich im Vorbeigehen betrachten lassen. "Man muss schon genau hinschauen", meint Michael Höding. Nur so lassen sich die zarten Frauenkörper, die zwischen japanischen Mangas und T moko, den traditionellen Tattoo-Mustern der Maori, gefangen sind, erkennen. Und wenn die Bilder gar um 90 oder auch 180Grad gedreht werden, dann ergibt sich ein völlig neues Motiv.

Besonderes Papier für besondere Motive

Doch nicht nur das ist das Besondere an den Bildern, auch das Papier, auf dem Diana Höding zeichnet, ist außergewöhnlich. Verwendete sie zum Teil bei den "Pendelspuren" noch handgeschöpftes Papier aus Südamerika, so sind die "Frauengefühle" auf Papier aus Indonesien festgehalten. "Wir waren dort im Urlaub. Und als ich das Papier gesehen habe, musste ich es sofort kaufen. Der Verkäufer hat sich nur gewundert, weshalb ich stapelweise Papier mitnehme", erzählt die Künstlerin.

Zu den 80 Bildern, die sie in der Kulturfabrik ausstellt, befassen sich auch einige mit aktuellen Problemen. So hat Diana Höde die Nuklearkatastrophe von Fukushima verarbeitet. Sie ist im Erdgeschoss ausgestellt.

Die Vernissage zu "Pflanze Gedanken auf ein Feld aus Papier" findet Sonntag, 26. Januar, um 15 Uhr statt. Die Einführung hält Michael Höding, für Musik sorgt der Saxophonist Jan Sichting. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 23. März.