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Haldensleber Jugendfreizeitzentrum wartet auf Pädagogenstellen "Club"-Arbeit unter erschwerter Bedingung

Von Jens Kusian 14.02.2014, 02:16

Mit der Arbeit des Haldensleber Jugendfreizeitzentrums "Der Club" befasste sich der Ausschuss für Schule, Soziales, Kultur und Sport des Stadtrats. Dabei wurde deutlich, dass die Jugendarbeit nicht immer so einfach ist, wie sie auf den ersten Blick scheint.

Haldensleben l Sie sind neu im Amt und stehen schon vor gewaltigen Herausforderungen: Ohne klare Vorgaben müssen Andreas Werner und Thomas Henschel derzeit die Jugendarbeit und Freizeitangebote im Jugendfreizeitzentrum (JFZ) "Der Club" planen. Die jungen Männer wurden im Dezember in den Vorstand des Vereins Sonab (Soziales Netzwerk Altmark-Börde), der Träger des JFZ ist, gewählt.

"Für dieses Jahr haben wir zunächst nur einen Drei-Monats-Plan aufstellen können", berichtete Vorstandsvorsitzender Andreas Werner den Mitgliedern des Ausschusses für Schule, Soziales, Kultur und Sport des Haldensleber Stadtrats. Denn noch immer wisse der Verein nicht, wieviele Stellen mit wievielen Stunden für Pädagogen in diesem Jahr im "Club" zur Verfügung stehen. Auf diese Stellen ist das JFZ angewiesen, ohne Pädagogen, die sich im Haus um die jungen Besucher kümmern, gehe es nicht, machten Werner und Henschel deutlich.

In den Winterferien war davon aber nichts zu spüren, da wurde für die 10 bis 15-jährigen Besucher ein ansprechendes und abwechslungsreiches Ferienprogramm auf die Beine gestellt. "Nach den Ferien wollen wir mit einem neuen Präventionsprojekt gegen das Rauchen starten, wir planen eine Kinderdisco und werden weiterhin jeden Mittwoch mit den Kindern und Jugendlichen kochen", stellte Thomas Henschel den Fahrplan für die nächsten Wochen vor.

Auch die Zusammenarbeit mit der Haldensleber Förderschule "Johann Heinrich Pestalozzi" soll weitergeführt werden, unterstrich er. Seit zwei Jahren schon arbeiten beide Einrichtungen zusammen, ist Schulsozialarbeiterin Claudia Hoffmeister Stammgast im "Club". Davon profitieren sowohl das JFZ als auch die Pestalozzi-Schüler.

Lärmbelästigung: Nicht immer ist "Der Club" schuld

Doch spätestens am Wochenende stößt "Der Club" an seine Grenzen. "Inzwischen wollen die Kinder den ,Club` nicht nur in der Woche, sondern auch an den Wochenenden nutzen. Doch die Wochenenddienste übernehmen bei uns Ehrenamtliche. Da haben wir keine Pädagogen, die die Aufsicht übernehmen können. Für dieses Problem haben wir noch keine Lösung finden können", so der Sonab-Vorsitzende.

Ein anderes "heißes Eisen" sprach Ausschussvorsitzender Klaus Czernitzki (Die Linke) an. "Die Veranstaltungen im ,Club` sorgen doch ab und zu auch für Probleme", meinte er. Dass es hin und wieder zu Lärmbelästigungen komme, bestätigten die beiden Vorstandsmitglieder. Doch pauschalisieren lasse sich das nicht. "Wenn so etwas vorkommt, dann nur bei Fremdveranstaltungen. Und nicht immer ist ,Der Club` der Schuldige. Denn auf dem Gelände befinden sich auch Probenräume, die nicht zum ,Club` gehören, sondern vom Eigentümer der Immobilie an Bands vermietet wurden", machte Henschel deutlich. Er versicherte aber, dass bei künftigen Vermietungen des Hauses strikt auf die Einhaltung der Vorschriften geachtet werde.

Verantwortliche halten an Toilettensanierung fest

Dass "Der Club" beziehungsweise der Sonab nur Mieter auf dem Gelände ist, stellt auch die Stadtverwaltung zum Teil vor Probleme. So zum Beispiel bei der vom "Club" gewünschten Sanierung der Sanitärräume, wofür das JFZ auch finanzielle Unterstützung benötigt. Doch die Stadt könne nicht in fremdes Eigentum investieren, brachte Stadt-Dezernent Henning Konrad Otto die Schwierigkeit auf den Punkt.

Mit der Sanitär-Sanierung habe sich das Bauamt schon beschäftigt, so Otto weiter. "Baurechtlich beratend können wir natürlich zur Seite stehen", versicherte er. Und als Folge davon rückte "Der Club" auch von seinem ursprünglichen Vorhaben ab, eine behindertengerechte Toilette zu schaffen. "Das Projekt haben wir auf Eis gelegt, weil sonst das ganze Haus behindertengerecht hätte ausgebaut werden müssen", erklärte Andreas Werner. "Aber an einer Toilettensanierung sind wir noch immer interessiert." Und da lasse sich bestimmt eine Lösung finden, war Dezernent Otto überzeugt.