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Babette Schneider hat nach halbem Jahr kurzfristig gekündigt / Einheitsgemeinde muss schnell Ersatz suchen Stelle des Stadtjugendmitarbeiters ist erneut offen

Von Julia Schneider 20.03.2014, 02:23

Aus persönlichen Gründen hat Stadtjugendpflegerin Babette Schneider ihre Stelle in Oebisfelde-Weferlingen gekündigt. Die Berlinerin kehrt in ihre Heimat zurück und hinterlässt damit zum 1. April eine offene Stelle, die die Einheitsgemeinde vor ein Problem stellt.

Oebisfelde-Weferlingen l Eis gab es beim jüngsten Zusammentreffen der Kinder, die am Projekt des Zirkuspädagogen "Caro Curioso" und der Jugendbegegnungsstätte der Stadt teilnehmen. Gebührend wollten der Leiter des Zirkusprojektes, die Kinder und die ehrenamtlichen Mitarbeiter nämlich die letzte Übungsstunde begehen, bei der Babette Schneider dabeisein konnte.

Die Stadtjugendpflegerin, die gemeinsam mit Michael Herzog für die Einheitsgemeinde und besonders die Jugendbegegnungsstätte in Oebisfelde zuständig ist, hat ihre Stelle zum 1. April gekündigt. Aus persönlichen Gründen wird die gebürtige Berlinerin wieder in ihre Heimat zurückkehren. Wer meint, Babette Schneider kehre Oebisfelde deshalb mit einem weinenden und einem lachenden Auge den Rücken, der irrt. "Eigentlich sind es zwei weinende Augen", sagt die studierte Sozialpädagogin. "Die Arbeit hier hat wirklich Spaß gemacht. Allzu viel Erfahrung hatte ich vorher nicht in der Arbeit mit Jugendlichen", berichtet sie. "Aber in dieser kurzen Zeit habe ich einen Einblick bekommen, wie toll und vor allem wichtig die Jugendarbeit in der Stadt ist und dass es eine sehr verantwortungsvolle Sache ist", sagt sie. Tränen seien bereits geflossen, als die Stadtjugendpflegerin ihre Schützlinge in der Begegnungsstätte in Oebisfelde über ihren baldigen Weggang unterrichtete. "Ich wurde hier gut von den Jugendlichen aufgenommen und ich denke, sie haben sich an mich auch schon ein Stück weit gewöhnt", erklärte Babette Schneider, die selbst ein paar Tränen verdrücken musste.

Ein gutes Team seien sie und Michael Herzog gewesen, auch wenn Babette Schneider den Posten erst seit Oktober 2013 besetzte. Der Stadtjugendmitarbeiter bedauert den Weggang seiner Kollegin. "Das stimmt mich sehr traurig", sagt er. "Vorerst wird mir mit dem Weggang der Kollegin der fachliche Austausch fehlen, vor allem ist es aber auch auf menschlicher Basis sehr schade", sagt Michael Herzog. Und auch in der Stadtverwaltung ist man nicht ganz glücklich über die recht kurzfristige Kündigung von Babette Schneider. "Ich kann die persönlichen Beweggründe von Frau Schneider natürlich sehr gut nachvollziehen", erklärte Bürgermeisterin Silke Wolf. "Aber gerade in diesem Bereich ist es schwer, auf die Schnelle wieder eine qualifizierte Fachkraft zu finden", sagte sie. Nicht nur, die Stelle neu zu besetzen, werde laut Silke Wolf Probleme bereiten. So müsse die Position, die Babette Schneider inne hatte, auch im Rahmen des Haushaltsplanes geprüft werden.

Das Zirkusprojekt, das Babette Schneider im Rahmen ihrer Arbeit in der Einheitsgemeinde unter anderem betreut hat, soll indes weitergehen. Nach wie vor treffen sich die Kinder, die an dem Projekt vom Zirkuspädagogen "Caro Curioso" teilnehmen wöchentlich mittwochs von 15 bis 17 Uhr in der Turnhalle der Oebisfelder Grundschule "An der Aller".

Dort schulen sie spielerisch beim Training viele Kompetenzen. Fortan wird der Leiter des Zirkusprojektes, der im Zusammenhang mit dem Training nur mit seinem Künstlernamen "Caro Curioso" gerufen werde möchte, von einer Teilnehmerin des Bundesfreiwilligendienstes unterstützt. Carina Lederich, die den kleinen Zirkuskünstlern als "Mucki" bekannt ist, assistiert als Übungshelferin. Zudem sind stets Mitarbeiterinnen der Tagesgruppe des "Paritätischen und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie helfende Eltern bei den Trainingsstunden des Zirkusprojektes dabei. Kinder, die mitmachen möchten, können jederzeit beim Training vorbeischauen.

Weil sich die Jugendarbeit in der Stadt mit dem Weggang von Babette Schneider vorerst einzig auf die Schultern von Herzog stützen wird, müssen auch die Öffnungszeiten der Jugendbegegnungsstätte an die neue Situation angepasst werden. Neue Termine hat die Begegnungsstätte dennoch für die Jugendlichen parat. So betreut Babette Schneider am 27. März den Besuch einer Mitarbeiterin der Drogen-und Suchtberatungsstelle. Am 29. März hingegen haben die Mitarbeiter einen Ausflug für Jugendliche ins Haldensleber Rolli-Bad geplant. Der Unkostenbeitrag wird größtenteils von Stadt und Jugendamt getragen, lediglich drei Euro sind von den Mitfahrern zu bezahlen. Wer teilnehmen möchte, kann sich unter der Tel. 039002/45487 melden.