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Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres verewigen sich mit einer Eiche im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg Mutter Natur bietet auch eine berufliche Orientierungshilfe

Von Anja Nolte 16.04.2014, 01:20

Hundisburg l Die Pflanzung einer Traubeneiche im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg sollte eigentlich erst am Tag des Baumes am 25. April stattfinden. Doch wegen der warmen Witterung konnten die Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) schon gut zwei Wochen früher zur Tat schreiten.

Mit zwei Spaten und vereinten Kräften war das Erdloch schnell ausgehoben und der junge Baum an seinem Platz. Er wird vermutlich auch noch ihre Enkelkinder überleben. Denn die Traubeneiche wird nicht selten über 200 Jahre alt. Sie wurde zum Baum des Jahres 2014 ernannt.

Die Aktion fand im Rahmen eines der fünf Seminare während des FÖJ statt. Rund um Hundisburg lernten die ungefähr 40 Teilnehmer jede Menge Wissenswertes zum Thema Wasser. Normalerweise arbeiten sie bei verschiedenen Einsatzstellen in Sachsen-Anhalt. Dazu zählen etwa Umweltverbände und -vereine, wie NABU und BUND, sowie Ökohöfe, Tierheime, Umweltämter, der Nationalpark Harz und viele mehr.

Einige Teilnehmer hatten auch schon Übung im Anpflanzen. "Ich habe bei meiner Einsatzstelle mitgeholfen, eine Hecke zu pflanzen", berichtet Johanna Bongartz, die im Landschaftspark mit dabei ist. Sie hatte sich für ein FÖJ entschieden, da sie nach ihrem Realschulsabschluss noch nicht genau wusste, in welche Richtung sie sich beruflich orientieren sollte. "Die meisten entscheiden sich dann für ein Freiwilliges Soziales Jahr. Aber ich wollte etwas anderes machen. Darum habe ich mich für ein FÖJ beworben." Seit dem 1. September 2013 arbeitet sie beim Jugend- und Schulbauernhof Othal. Ihr Plan ist aufgegangen. Inzwischen weiß sie, wie es nach dem FÖJ für sie weitergehen soll. "Ich würde gerne einen Beruf ausüben, bei dem ich Kinder und Natur zusammenbringen kann. Deshalb will ich zunächst eine Ausbildung zur Erzieherin machen", erzählt die 17-jährige.

Das FÖJ soll aber nicht nur der beruflichen und persönlichen Lebensorientierung dienen, sondern vor allem auch das Engagement der jungen Leute für die Umwelt fördern. Sie sollen zum kritischen Nachdenken und Hinterfragen angeregt werden und Verantwortungsgefühl für ihre Umwelt entwickeln.

In Sachsen-Anhalt kümmern sich die Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) in Halberstadt und die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (S.U.N.K.) in Magdeburg als Träger darum. Sie haben jedes Jahr 176 Teilnehmerplätze zu vergeben. Bewerben kann sich jeder zwischen 16 und 27 Jahren mit einer abgeschlossenen Schulausbildung.

Weitere Informationen gibt es im Internet: www.foej-lsa.de und www.ijgd.de.