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Grundsteinlegung an der Evangelischen Sekundarschule / Arbeiten laufen noch bis November Typ "Erfurt"-Gebäude wird zum Passivhaus

Von André Ziegenmeyer 24.04.2014, 03:18

Die Abbrucharbeiten sind abgeschlossen. Jetzt beginnt an der Evangelischen Sekundarschule die eigentliche Sanierung. Aus diesem Grund fand gestern eine Grundsteinlegung statt. Bis Ende November soll sich das Gebäude vom Typ "Erfurt" in ein energieeffizientes Passivhaus verwandeln.

Haldensleben l "Was hier passiert, ist mustergültig. Hier wird Stark III gelebt", erklärte Staatssekretär Jörg Felgner vom Finanzministerium Sachsen-Anhalt. Er gehörte zu den zahlreichen Gästen, die der Grundsteinlegung gestern beiwohnten. "Der Abbruch ist abgeschlossen, im Moment werden die Ergänzungsbauteile erstellt", sagte Henrik Schumann als Vertreter des Bauherrn, der evangelischen Johannes-Schulstiftung. "In einem Monat haben wir das Gebäude von außen dicht. Dann beginnt der Innenausbau."

Mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt wirft die Stiftung als Schulträger mehr als 1,4 Millionen Euro als Eigenanteil in die Waagschale. Dabei geht es vor allem um Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit des neuen Gebäudes: So sollen unter anderem durch Photovoltaikanlage, neue Gebäudetechnik, Sanierung der Fenster und Wärmerückgewinnung die Betriebskosten von derzeit 62 200 Euro jährlich auf 18 800 Euro sinken. Ähnlich sieht es bei den Emissionen aus: Eine Einsparung um 145,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr wird erwartet, das entspricht 87 Prozent.

Die Gesamtkosten der Sanierung werden voraussichtlich 4,6 Millionen Euro betragen. 3,3 Millionen davon kommen aus dem Innovations- und Investitionsprogramm Stark III, das sich besonders der Energieeffizienz und dem Thema IT-Ausstattung verschrieben hat.

Demnach sollen sich laut Jörg Felgner auch die Unterrichtsbedingungen verbessern. Nach Abschluss der Bauarbeiten werde vom einstigen Typ "Erfurt" in der ursprünglichen H-Form kaum noch etwas zu erkennen sein. Das oberste Geschoss wird abgetragen, der Innenhof überdacht. Neben vielen anderen Neuerungen entstehe eine Freitribüne. Und die IT-Ausstattung werde unter anderem mit PC und Whiteboard-Tafeln modernisiert. Ganz besonders lobte Jörg Felgner den Internetauftritt der Schule, auf dem sich das Baugeschehen genau verfolgen lässt. "So viele tun mit, damit es hier schön wird. Wir werden uns hier sehr wohlfühlen", erklärte Schulleiterin Pia Kampelmann. Bei der Grundsteinlegung versenkte Dr. Andrea Helzel vom Vorstand der Johannes-Schulstiftung im künftigen Atrium der Schule eine Kupferröhre. Darin enthalten sind: Die Baupläne, der Fördermittelbescheid, Kleingeld, eine Liste der beteiligten Firmen und die aktuelle Ausgabe der Volksstimme. "In drei Monaten treffen wir uns zum Richtfest", versprach Henrik Schumann. Komplett abgeschlossen sein sollen die Arbeiten am 30. November. "Das ist ehrgeizig. Aber wir werden es schaffen", so Henrik Schumann.

Im Februar 2015 sollen die Schüler laut Andrea Helzel aus ihrem Ausweichquartier in Hillersleben zurückkehren. Nach Pia Kampelmann unterrichtet die Schule derzeit 180 Schüler. Mit dem neuen Gebäude soll sie künftig Platz für rund 280 Jugendliche bieten.