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Märchenaufführung der Eltern zum Ehrentag der jungen Generation Was eine goldene Gans so alles bewirken kann

24.06.2014, 01:22

Es hat schon eine gewisse Tradition in Weferlingen, das Märchen, das Erwachsene rund um den Kindertag für ihren Nachwuchs aufführen. In diesem Jahr jedoch wird diese Aufführung nicht wie sonst die einzige gewesen sein.

Weferlingen l "So etwas gibt es noch nicht einmal in Berlin", meinte Gabriele Jensch, die Leiterin der Tagesstätte auf dem Weferlinger Kindercampus. Und sie sollte Recht behalten, denn das Märchen, das die Erwachsenen den Kindern, anderen Eltern und Großeltern sowie geladenen Gästen in der Mensa vorspielten, konnte sich sehen lassen. Nicht das perfekte Vorspiel, sondern der Spaß, den die Hobby-Schauspieler dabei hatten und ihn auch an das Publikum weiter geben konnten, der war viel wichtiger als jede Perfektion.

Eltern und Erzieher hatten sich das Märchen "Die goldene Gans" auf den Leib geschneidert. Kostüme und Kulisse wechselten zwischen Schloss, Wirtshaus und Wald.

Mit großen Augen und offenem Mund verfolgten die Jüngsten das Geschehen auf der Bühne, das von der Habgier vieler Leute erzählte, die sich dadurch nur in Schwierigkeiten brachten.

Eine Paraderolle hatte Maik Preikschas erwischt und füllte diese auch entsprechend aus. Als Klaus hatte er sich die goldene Gans durch seinen Charakter und Fleiß redlich verdient, als er dem alten Mütterchen im Wald bei einer schweren Arbeit half.

Selbst seine Brüder Franz (Antje Kraul) und Kunz (Nina Hoffmann) neideten ihm den Erfolg. Im Wirtshaus wollten auch alle die Gans stehlen, bleiben jedoch daran kleben, sobald sie sie nur berührten. Sei es die Wirtstöchter Lies (Antje Almus-Walther) und Gret (Gabi Jensch) oder der Wirt (Susanne Richter) selbst. Ihr besonderes Talent stellte Christine Sobczyk unter Beweis, die sowohl die Rolle des alten Mütterchens im Wald als auch die zweier Männer übernahm. Allerdings sorgte sie mit den Männerrollen im jungen Publikum für einige Schrecksekunden, denn sowohl Aussehen als auch Auftreten waren sehr forsch. Als Musikanten auf dem Weg zum König agierten Erik Walther und Kathrin Lübke.

Am Königshof allerdings erwies sich die an der Gans festgeklebte Menschenschar als reiner Glücksfall. Denn der König (Candy Starruß) hatte für seine Tochter (Patricia Krüger), die das Lachen verlernt hatte, schon lange nach einer Heilung gesucht. Die brachte nun der Anblick dieses seltsamen Zuges. Dagegen war selbst des Königs Wache (Anne Riddler und Jana Malicke) machtlos.

Natürlich bekam Klaus die Hand der Königstochter, hatte er sie doch von seinem Leiden erlöst, und die goldene Gans erhielt ihre Freiheit zurück.

Als Märchenoma hatte Brigitte Rühl mit einem dicken Buch im Schaukelstuhl Platz genommen und las die Geschichte zwischen den einzelnen Akten immer weiter.

Nach der Vorstellung konnten die Kinder verschiedene Spiel- und Aktionsangebote auf dem Kindercampus testen, während die erwachsenen Gäste noch bei Kaffee und Kuchen verweilen konnten.

Eine zweite Aufführung des Märchens soll im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag der Grenzöffnung im Weferlinger Haus der Generationen und Vereine im November auch all jenen gezeigt werden, die zum ersten Termin nicht dabei sein konnten. Es wäre viel zu schade, sich die ganze Arbeit der Vorbereitung nur für eine Aufführung zu machen.