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Nach zehn Monaten Vollsperrung zerschneidet Verkehrsminister Thomas Webel Band zur Freigabe Freie Fahrt durch Wegenstedt

Von Anett Roisch 09.08.2014, 03:21

Nach der Vollsperrung während der zehnmonatigen Bauzeit ist die Ortsdurchfahrt der Landesstraße (L) 24 in Wegenstedt wieder für den Verkehr freigegeben. Mit einem symbolischen Scherenschnitt haben die Wegenstedter und ihre Gäste die Freigabe der Straße gefeiert.

Wegenstedt l "Wer will fleißige Handwerker seh`n, der muss nur nach Wegenstedt geh`n. Ein schöner Tag - wir wünschen allzeit gute Fahrt", sangen die Mädchen und Jungen der Tagesstätte "Spetzenpieper" am Freitagmittag. "Ja, es ist wirklich ein schöner Tag für Wegenstedt", meinte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Er lobte bei der Straßenfreigabe die Kinder für ihren Gesang. "Das Land hat die Straße auch für euch gebaut, damit ihr später hier wohnen bleibt", erklärte der Minister.

"Es geht ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung", beschrieb Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU). Er begrüßte alle Gäste und dankte allen, die bei der Verwirklichung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt beteiligt waren. Schliephake erinnerte bei seiner Rückschau auch an den Unmut der Kraftfahrer, die wegen der Vollsperrung dieses "Nadelöhrs" eine lange Umleitung hinnehmen mussten. Erhitzte Gemüter gab es in der Vergangenheit auch bei den Bewohnern von Wegenstedt, die mit den Konsequenzen der großen Baustelle zu kämpfen hatten.

"Mit dem Ausbau sind die Schäden an der Strecke beseitigt und die Vollsperrung der wichtigen Verbindungsstraße im Landkreis kann wieder aufgehoben werden", sagte Webel zufrieden. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt habe schon lange auf der Tagesordnung gestanden und sei nun trotz knapper Mittel endlich realisiert worden.

Die Straße ist beginnend am Ortseingang von Wegenstedt aus Richtung Etingen kommend bis zur Einmündung der Kreisstraße 1136 auf einer Gesamtlänge von rund 1,4 Kilometern grundhaft ausgebaut worden. Insgesamt wurden dafür etwa 1,3 Millionen Euro investiert. Etwa 800000 Euro davon trägt das Land. Die restlichen etwa 500000 Euro finanziert die Verbandsgemeinde Flechtingen, die ihren Anteil jedoch aufgrund der Landesförderung nach dem Entflechtungsgesetz und durch Anliegerbeiträge deutlich reduzieren konnte.

Die schon vorhandenen Gehwege sind komplett erhalten geblieben oder erneuert worden. Darüber hinaus wurde nun auch entlang der Grundstücke auf der südwestlichen Seite der Fahrbahn ein rund 750 Meter langer gemeinsamer Geh- und Radweg gebaut. Außerdem sind zusätzliche Pkw-Stellplätze in Höhe der Einmündung Neue Straße entstanden. Die bereits bestehenden Stellplätze wurden an die ausgebaute Fahrbahn angeglichen. Von diesen positiven Veränderungen würden besonders die Einwohner profitieren, sagte der Landesverkehrsminister. Die Straße sei nun deutlich sicherer und leiser, wenn zum Beispiel Lkw den Ort passieren.

Als frohe Botschaft verkündete der Minister, dass das Land auch den Zustand der Straße von Flechtingen/Bahnhof nach Calvörde verbessern möchte. Zusätzlich soll die Straße nach Weferlingen weiter ausgebaut werden. Das geschehe, wenn die Arbeiten auf der Strecke zwischen Behnsdorf und Sie- stedt fertig sind. Dazu müsste aber auch der Landtag die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. "Neue Straßen verleiten immer Autofahrer, dass sie schneller fahren, als sie dürfen. Die Polizei muss dafür sorgen, dass Raser gestoppt werden", erklärte Webel. Er forderte die Bürger auf, doch ihren Bürgermeister anzurufen, der dann die Polizei beordern solle, damit die unbelehrbaren Kraftfahrer zur Rechenschaft gezogen werden.