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Delegation aus dem thüringischen Dietlas folgt einer Einladung des Zielitzer Bergmannsvereines Schöpfer der Bergbaugroßgeräte zu Besuch

Von Burkhard Steffen 22.09.2014, 03:16

Mitglieder des Bergmannsvereines Zielitz begrüßten am Sonnabend Gäste aus Thüringen. Zu Besuch war eine Delegation von ehemaligen Konstrukteuren aus dem Bergwerksmaschinenwerk Dietlas. Sie hatten zu DDR-Zeiten die Großgeräte für den Kalibergbau entwickelt.

Zielitz l "Wenn damals jemand gesagt hätte, dass eines unserer Bergbaugroßgeräte einmal als technisches Denkmal vor dem Tor eines Kaliwerkes stehen wird, wäre das genauso unvorstellbar gewesen wie die Öffnung der Grenze", sagt Klaus Ritz schmunzelnd. Er war früher im VEB Bergwerksmaschinen Dietlas (BWM) als Abteilungsleiter für die Entwicklung des S10000 verantwortlich. "Für dieses Großgerät habe ich am Reißbrett die ersten Striche gezogen", erinnert sich Klaus Ritz, während er fast streichelnd die Oberfläche der knallgelb lackierten Maschine am Eingang des Zielitzer Kaliwerkes berührt.

Über Umwege hatte er davon gehört, dass im Kaliwerk Zielitz anlässlich des 40. Jahrestages der Produktionsaufnahme im vergangenen Jahr ein restaurierter S10000 vor dem Werktor aufgestellt worden war. "Das hat mich natürlich neugierig gemacht", so Ritz, der deshalb am Sonnabend gemeinsam mit anderen ehemaligen Konstrukteuren und Technischen Zeichnerinnen nach Zielitz gereist war.

Die Kontakte stellten Margret und Gerald Günzel her. Beide sind Mitglieder im Bergmannsverein Zielitz. Margret Günzel war aber früher als Assistentin des technischen Direktors im BWM tätig, Gerald Günzel in der Instandhaltung des Kaliwerkes Zielitz.

Fahrzeuge mit allen Motorvarianten gefahren

Bei einem gemütlichen Essen im Zielitzer Bergmannsheim fachsimpelten die Gäste aus Dietlas mit Mitgliedern des Bergmannsvereines. "Ich habe diese Fahrzeuge gefahren, mit sämtlichen Motorenvarianten", berichtete Ulrich Stephan. Und Klaus Hanke, früher Leiter der Instandhaltung im Kaliwerk Zielitz, sprach von "manchem Strauß, den wir miteinander ausgefochten haben".

Manfred Witzel, Vorsitzender des Zielitzer Bergmannsvereines, erzählte, dass die Jugendgruppe des Vereins unter der Leitung von Ausbilder Michael Sinn das Großgerät in fleißiger Arbeit restauriert hat. "Zum 40. Jahrestag der Produktinsaufnahme wurde es feierlich enthüllt." Die Besucher interessierten sich auch für die Entwicklung des Kaliwerkes Zielitz zu einer der modernsten Kaligruben Europas. Außerdem bewunderten sie das schmucke Vereinsheim des Zielitzer Bergmannsvereines mit der umfangreichen Ausstellung historischer Grubenlampen. Eine geplante Haldentour fiel allerdings dem Wetter zum Opfer.