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Mehr als 770 Schüler machen beim Verkehrserziehungstag des Förster-Gymnasiums mit Riesenaktion in Sachen Sicherheit

Von André Ziegenmeyer 26.09.2014, 03:06

Buntes Treiben am Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium: Über 770 Schüler haben dort gestern an einem Verkehrserziehungstag teilgenommen. Zwischen Rettungswagen und Überschlagsimulator gab es dabei viel zu erleben. Hinzu kamen Außenstationen, die sich über das ganze Stadtgebiet verteilten.

Haldensleben l Aufmerksam schaut ein Schüler auf den Bildschirm des Fahrsimulators. Was eben noch eine entspannte Tour durchs Grüne war, verwandelt sich plötzlich in ein Abenteuer. Denn das Gerät kann auch den Einfluss von Alkohol simulieren. Das Blickfeld wird kleiner, die Konturen unscharf - und gleich darauf kracht das virtuelle Auto gegen einen Baum.

Stationen wie diese gab es gestern viele beim Verkehrserziehungstag. Denn auch die Liste der Gäste war lang. Die Kreisverkehrswacht hatte einen Rauschbrillen-Parcours aufgebaut. Zu ihrer Unterstützung war auch Andreas Hintze von der Landesverkehrswacht Sachsen-Anhalt mit vier Kollegen zur Stelle. Neben dem Auto-Fahrsimulator hatte sie einen weiteren für Motorräder mitgebracht. Hinzu kamen ein Überschlagssimulator, ein Reaktionstestgerät und ein so genannter Gurtschlitten (Aufschlagsimulator).

Die Polizei beteiligte sich ebenfalls am Verkehrserziehungstag - ebenso wie das Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz, der Weiße Ring, die Drogen- und Suchtberatung des Paritätischen, die Maltester, eine Fahrschule und die AOK. Das Unternehmen Ohrebus unternahm mit den Kindern und Jugendlichen eine Tour durch die Stadt. Dabei wurde zum Beispiel das richtige Verhalten an der Haltestelle geübt. Was es an Bahnanlagen zu beachten gilt, lernten die Teilnehmer von der Bundespolizei. Wer wollte, konnten im Rahmen des Aktionstages einen Sehtest machen oder eine Ersthelfer-Ausbildung absolvieren. Für die sechsten Klassen gab es ein Fahrradturnier, für die achten und neuten Klassen eine Fahrradtour. Die zehnten Klassen unternahmen einen Ausflug zur Autostadt nach Wolfsburg.

Die Feuerwehr hieß die Jugendlichen in ihrem Stützpunkt willkommen. Marcus Bergmann vom ADAC empfing die Schülergruppen hinter der Ohrelandhalle. Dort erfuhren die Mädchen und Jungen, was es mit Reaktionszeit und Bremsweg auf sich hat - und welchen Einfluss Geschwindigkeit sowie der Zustand der Fahrbahn darauf haben. "Denn ein Fahrer tritt leider nicht sofort auf die Bremse, wenn ein Kind die Straße betritt", so Marcus Bergmann. Deshalb sei es wichtig, Unfallgefahren zu erkennen und durch vorausschauendes Handeln richtig darauf zu reagieren.

Anschließend durften die Teilnehmer selbst ins Auto steigen und mit Marcus Bergmann eine Vollbremsung bei 30 Stundenkilometern erleben. Auf diese Weise spürten sie nicht nur, welche Kräfte dabei frei werden, sondern auch wie wichtig der Anschnallgurt ist.

"Alle unsere Gäste unterstützen uns ehrenamtlich", freute sich Heidelore Bettge. Zusammen mit ihren Kollegen Bärbel Hellwig und Jürgen Lehmann hatte die Lehrerin den Verkehrserziehungstag organisiert. "Für jede Klasse haben wir altersspezifische Angebote vorbereitet", ergänzte Bärbel Hellwig. Das galt zumindest für die Jahrgänge 5 bis 11. Die Zwölftklässler halfen bei der Betreuung der übrigen Schüler. Darüber hinaus boten sie einen Imbiss zur Stärkung der Teilnehmer an. Auch bei THW und Feuerwehr gab es bekannte Gesichter. Diese Stationen wurden teilweise von aktuellen und ehemaligen Schülern mitbetreut.

Wie Heidelore Bettge betonte, sei die Verkehrserziehung fest im Lehrplan verankert. Gleichzeitig handele es sich jedoch um eine öffentliche Aktion, bei der auch Nicht-Gymnasiasten mitmachen könnten. Die Kreisverkehrswacht nutzte die Gelegenheit, um im Rahmen des Verkehrserziehungstages die bundesweite Aktion "Junge Fahrer" vorzustellen. "Sie wird vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Denn junge Fahrer sind im Verkehr am stärksten gefährdet", berichtete Detlef Metze, der stellvertretende Vorsitzende der Kreisverkehrswacht.

Ein weiterer Baustein in Sachen Sicherheit sei die "Aktion Lichttest", an der sich laut Detlef Metze alle Meisterbetriebe der KfZ-Innung beteiligen. Zwischen dem 1. und 31. Oktober würden sie auf Wunsch Scheinwerfer und Lichter kostenlos kontrollieren.