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Jägerstieg erweist sich als Ausflugsmagnet / Über 800 Gäste verbringen gemeinsam einen entspannten Tag Nationalfeiertag wird würdig begangen

Von Detlef Eicke 06.10.2014, 03:27

Traditionell ist auch in diesem Jahr der Tag der Deutschen Einheit am Jägerstieg gefeiert worden. Hunderte Bürger aus den Anrainergemeinden des Truppenübungsplatzes hatten sich eingefunden und verbrachten gemeinsam mit Offizieren und Soldaten der Bundeswehr einen durchaus entspannten Tag.

Jägerstieg l Für die Gäste war am "Panzerturm" ein Buszubringer zum Festplatz eingerichtet worden. Andere erreichten den Jägerstieg per Fahrrad, Kremser oder hoch zu Ross.

Für musikalische Unterhaltung sorgten die Original Zackelberger aus Neuenhofe unter der Leitung von Sabine Heeger und die Treckebüdels aus Colbitz unter der Leitung von Karin Gutsche.

Zwei Gulaschkanonen der Freiwilligen Feuerwehr Colbitz servierten Erbsensuppe mit Bockwurst, außerdem war die Versorgung mit Buletten, Steaks, Schmorwürsten sowie Kaffee und Kuchen gewährleistet. Zusätzlich wurde in diesem Jahr auch Colbitzer Heidebier ausgeschenkt.

Pünktlich um 11 Uhr begrüßte Westheide-Bürgermeister Hartmut Jahn (CDU) neben den vielen Besuchern auch Heidekönigin Julia I., den neuen Leiter des Gefechtsübungszentrums, Oberst Uwe Alexander Becker, und den Colbitzer Bürgermeister Heinz Kühnel. Ebenfalls willkommen geheißen wurden Nicole Bosse, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Colbitz-Letzlinger Heide, Martin Stichnoth (CDU), Bürgermeister der Stadt Wolmirstedt, Thomas Schmette, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Elbe-Heide, und Eckehard Liebrecht, den künftigen Bürgermeister der Gemeinde Colbitz.

Hartmut Jahn lobte die erneut hervorragende Vorarbeit Vieler, die Grundlage für ein gelungenes Fest am Tag der Deutschen Einheit war. "In den 17 Jahren dieser traditionellen Veranstaltung haben wir zur Vorbereitung immer wieder die erforderliche Unterstützung von den Vereinen, der Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Dörfer, der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr und der Zivilbeschäftigten der Firma Rheinmetall des Gefechtsübungszentrums bekommen. Wie wir feststellen können, ist alles wieder super organisiert worden. Vielen Dank an alle, die daran beteiligt waren." Hartmut Jahn nutzte die Gelegenheit, dem in Kürze aus dem Amt scheidenden Colbitzer Bürgermeister Dank für dessen geleistete Arbeit zu sagen. "Ich möchte in diesem Rahmen meinen Kollegen und Freund Heinz Kühnel besonders erwähnen. Er wird in wenigen Tagen in seinen wohlverdienten Ruhestand treten." Jahn übergab Heinz Kühnel ein eigens für diesen Umstand gefertigtes Ruhekissen. "Ich möchte, dass du dir gelegentlich eine kleine Pause gönnst", gab Jahn dem Colbitzer mit auf den Weg.

Oberst Uwe Alexander Becker, vor knapp einem Monat zum Leiter des Gefechtsübungszentrums berufen, erinnerte in seinen Grußworten an den Mut der ehemaligen DDR-Bürger und die legendären Montagsdemonstrationen, die zur friedlichen Revolution beigetragen hatten. "Wer weiß, wo wir heute stehen würden, wenn die Bürger 1989 nicht auf die Straße gegangen wären. Schlussendlich hat der Druck der ,Kleinen` auf die ,Großen` die politische Wende in Gang gesetzt. Wir dürfen uns alle glücklich schätzen, dass der Umschwung ohne Konfrontation passiert ist."

"Der zunehmende Druck der ,Kleinen` auf die ,Großen` hat für die politische Wende gesorgt."

Oberst Uwe Alexander Becker, Leiter des Gefechtsübungszentrums

Er verwies neben aller großen Politik auch auf kulturelle Aspekte, die die Wende für die Menschen des nun wiedervereinten Deutschlands mit sich gebracht hat. "Städte wie Erfurt, Weimar, Rostock oder Greifswald haben großartige Denker und Wissenschaftler hervorgebracht oder verfügen mit über die ältesten Universitäten unseres Landes. Diese Erkenntnisse vor Ort zu sammeln, wäre ohne die Wende den Menschen jenseits des Eisernen Vorhangs verwehrt geblieben. Nun ist es jedem von uns möglich, die geschichtsträchtigen Orte selbst zu erleben."

Der offizielle Teil wurde mit der Nationalhymne beendet. Danach genossen die Besucher bei strahlendem Sonnenschein die Zeit bis in die Nachmittagsstunden, hatten Gelegenheit für kulinarische Genüsse und das ein oder andere Gespräch. Gegen 15 Uhr zerstreute sich die Gesellschaft, wurde mit dem Bus zum Parkplatz zurückgebracht oder trat per Pedes oder Fahrrad den Heimweg an.