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Denkmal für Carl Wilhelm Maximilian Wahnschaffe in Weferlingen feierlich enthüllt Weser-Sandstein für einen Käfer-Forscher

Von Carina Bosse 08.10.2014, 03:05

Er war ein Forstmann, ein Privatgelehrter und Entomologe, also Käferforscher: Carl Wilhelm Maximilian Wahnschaffe. Um sein Andenken zu bewahren, hat ihm der Bürgerverein Weferlingen ein Denkmal gesetzt.

Weferlingen l Er war, wenn auch kein gebürtiger Weferlinger, doch Zeit seines Lebens fest mit dem Ort und seiner Umgebung verbunden: Carl Wilhelm Maximilian Wahnschaffe.

1823 geboren, zog er im Alter von fünf Jahren mit seiner Familie von Elbingerode nach Weferlingen. Hier erhielt er Privatunterricht, besuchte dann das Gymnasium in Helmstedt, sein Abitur legte er in Magdeburg ab. Als Leutnant bei den Berittenen reiste Wahnschaffe bis Petersburg und Konstantinopel, doch er kehrte wieder zurück zur Mutter, die ihren Witwensitz in Weferlingen hatte. Hier erforschte er in zahllosen Streifzügen die nähere, bald auch die weitere Umgebung. Seine Liebe zur Natur hatte er vom Großvater geerbt. Die Entomologie, also die Käfer-Forschung, hatte es Maximilian Wahnschaffe besonders angetan. Zahlreichen Publikationen zum Thema folgte im Jahr 1883 sein Käferbuch, in dem er 1871 Arten beschrieb, die in der Umgebung heimisch waren. Bis heute gilt dieses Werk als wichtiges Verzeichnis für Entomologen.

So war es auch kein Wunder, dass am Sonntag zur Einweihung des Denkmals anlässlich seines 130. Todestages auch Mitglieder der Entomologischen Gesellschaft aus Magdeburg nach Weferlingen gekommen waren.

Entomologe Otto Elias berichtete wie zuvor schon Marita Bullmann vom Bürgerverein Weferlingen über das Leben und Wirken eines Mannes, der nie müde wurde, Käfer zu ergründen, zu katalogisieren und zu beschreiben. Alte Originalbücher machten selbst am Sonntag in Fachkreisen die Runde, denn nach der Einweihung der Stele gegenüber vom Sparkassengebäude blieb noch Zeit zum Fachsimpeln, lud der Bürgerverein zu Kaffee und Kuchen oder zum Aufstieg auf den Grauen Hermann ein.

Das Denkmal entstand im Zusammenspiel mit Bildhauer Bernd Pielemeier aus Seggerde. Er hatte mit Bedacht Weser-Sandstein ausgewählt. Die Maserung des Steins erinnert tatsächlich an Holz, ist aber noch robuster. Um den Namensschriftzug, Jahreszahlen und Berufsbezeichnungen in einer passenden Schrift auf die Säule zu bringen, hatte Joachim Hoeft lange probiert, geknobelt und schließlich einen Musterausdruck machen können.

Die Umsetzung einer Idee, die schon vor fünf Jahren geboren worden war, nämlich Maximilian Wahnschaffe in irgendeiner Form zu ehren, fand von allen Seiten Lob. Der Bürgerverein hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur Denkmale zu erhalten, sondern auch an bedeutende Menschen zu erinnern. Weferlingens Ortsbürgermeister Hans-Werner Kraul brachte seinen Dank und seine Anerkennung für alle Beteiligten in Reimform auf den Punkt.