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Unbekannte brechen Teil des reitenden Rolands ab / Standbild jetzt wieder "wohlauf" Statue unterzieht sich Fuß-OP

Von André Ziegenmeyer 06.11.2014, 02:09

Für den Haldensleber Roland ist eine Zeit des stillen Leidens vorüber: Unbekannte hatten dem städtischen Wahrzeichen den linken Fuß abgebrochen. Doch nach erfolgreicher Operation erstrahlt der Reiter nun wieder im alten Glanz.

Haldensleben l Der reitende Roland ist aus Haldensleben nicht wegzudenken - ebenso wenig wie das Rathaus oder die Stadtmauer. Trotzdem musste er sein Elend in stiller Qual ertragen. Der linke Fuß der Statue fiel im August einer Vandalismus-Attacke zum Opfer.

Doch kaum jemand scheint in den vergangenen Wochen Anteil an der Amputation genommen zu haben. "Hoch zu Ross thront er auf seinem angestammten Platz vor dem Rathaus - ein wohl so vertrauter Anblick, dass man kaum noch genauer hinschaut", erzählt Stefanie Stirnweiß von der Abteilung für Stadtmarketing und Kommunikation. "So kam es zu dem Kuriosum, dass es niemandem weiter auffiel, dass der Roland seit Anfang August nur noch einfüßig dem Pferdchen die Sporen gab."

Die Stadt erstattete Anzeige gegen unbekannt, die Polizei ermittelt noch."

Stefanie Stirnweiß, Stadtmarketing

Aber zumindest einen Retter in der Not gab es: "In einer lauen Sommernacht" habe ein aufmerksamer Bürger den auf dem Markt liegenden Fuß entdeckt. Anschließend habe er das gute Stück dem Hausmeister der Stadtverwaltung übergeben. "Die Stadt erstattete Anzeige gegen unbekannt, die Polizei ermittelt noch", so Stefanie Stirnweiß. Währenddessen zeigte sich der Roland ritterlich: Trotz Krankenstand wachte er weiter über das Wohl der Stadt. Doch mittlerweile ist das Wahrzeichen der Kreisstadt wieder komplett. Eine Haldensleber Firma wurde mit der "Replantation" beauftragt.

In den letzten Tagen setzten die Mitarbeiter die OP dann ins Werk: "In `Beinstumpf` und Fuß wurden Edelstahlanker implantiert und beides wurde mit einem Gewindebolzen wieder zusammengeführt", erklärt Stefanie Stirnweiß. "Um die Bruchflächen wieder fest miteinander zu verbinden, kam außerdem ein spezielles Klebeharz zum Einsatz, welches bei trockener Witterung einige Tage aushärten musste. Als abschließende kosmetische Maßnahme wurde die `OP-Narbe` noch farblich an den Rest des Gebeins angeglichen."

Mittlerweile ist das Gerüst abgebaut, so dass nichts mehr an die Leiden des alten Rolands erinnert. Die Kosten für die Reparatur betragen 1150 Euro.