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Mehrgenerationenhaus EHFA kostet 230 000 Euro mehr

Das Mehrgenerationenhaus EHFA wird teurer als erwartet. 230 000 Euro
will die Stadt zusätzlich ausgeben. Die gute Nachricht: An anderen
Stellen wurde Geld gespart, das sich umwidmen lässt. Auch weitere
Fördermittel sind möglich.

Von André Ziegenmeyer 27.11.2014, 02:08

Haldensleben l Bisher sollte der zweite Abschnitt des Mehrgenerationenhauses zirka 5,1 Millionen Euro kosten. Doch diese Summe wird nun voraussichtlich steigen. So steht es in einer Vorlage, über die der Wirtschafts- und Finanzausschuss bei seiner jüngsten Sitzung beraten hat. Konkret geht es um 230000 Euro.

Die Gründe für die zusätzlichen Kosten sind vielfältig. Zum einen sind Arbeiten teurer ausgefallen als erwartet. Zum anderen gab es auch Abweichungen von der ursprünglichen Planung. So fallen für die Kindertagesstätte zum Beispiel rund 24000 Euro mehr an als für die anfänglich angedachte Betreuungsstätte. Die Statik hat Mehrkosten von knapp 33000 Euro verursacht. "Wir haben die unangenehme Überraschung erlebt, dass die Gebäude links und rechts nicht so gegründet waren, wie man sich das wünschen würde", erklärte Dezernent Henning Konrad Otto vor den Ausschuss-Mitgliedern. Dadurch seien neue Berechnungen nötig geworden.

Doch wie es scheint, kann die Stadt einen Großteil der Mehrkosten abpuffern. So sei zum Beispiel die Küche des Mehrgenerationenhauses durch gute Ausschreibungsergebnisse um 28400 Euro günstiger ausgefallen als erwartet. Auch bei anderen Baustellen konnte die Stadt sparen. Beim Ausbau der Steinstraße und der Sanierung des Stendaler Torturms wurden bereits eingeplante Mittel in Höhe von rund 114000 Euro nicht benötigt. 84 Prozent davon bilden Fördergelder aus dem Programm Stadtumbau Ost und dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Nun soll dieses Geld für das Mehrgenerationenhaus umgenutzt werden. Ein entsprechender Antrag beim Landesverwaltungsamt sei bereits gestellt. "Sonst würden die Fördermittel für die Stadt verfallen", sagte Henning Konrad Otto.

Außerdem hat die Stadt zusätzliche Fördermittel aus den genannten Programmen beantragt. "Bei Bewilligung [...] würde sich der Eigenmittelanteil der Stadt reduzieren auf rund 12500 Euro, wenn EFRE-Mittel gewährt werden würden beziehungsweise Eigenmittel in Höhe von rund 29200 Euro, wenn nur Landes- und Bundesmittel bewilligt werden würden", steht dazu in der Beschlussvorlage.

Eine Entscheidung des zuständigen Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr liege noch nicht vor. Laut Henning Konrad Otto stehen die Chancen jedoch gut: "Wir wissen, dass das Land diese EFRE-Mittel noch frei hat und bestrebt ist, sie im Land zu halten." Hintergrund sei dabei, dass andere Kommunen ihre EFRE-geförderten Projekte teilweise nicht umsetzen könnten. "Nach unseren Erfahrungen ist es wahrscheinlich, dass wir die Förderung bekommen. Aber sicher können wir erst sein, wenn die Bewilligung da ist", so der Dezernent.

Stadtrat Herrmann Ortlepp (Bürger für Bürger) erkundigte sich, ob beim Mehrgenerationenhaus auch künftig noch mit Kostensteigerungen zu rechnen sei. Daraufhin antwortete Otto, dass es bis zur finalen Endabrechnung noch zu Verschiebungen kommen könne - zum Beispiel, wenn einzelne Aspekte als nicht förderfähig eingestuft würden.

Am Ende stimmte der Ausschuss der Vorlage mit großer Mehrheit zu. Einen endgültigen Beschluss soll der Haldensleber Stadtrat bei seiner Sitzung am Donnerstag, 27. November, fassen.