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Produkt einer Enttäuschung Berufsbildende Schulen in Althaldensleben haben eine Mensa

Ihre neue Mensa haben die Berufsschüler in Althaldensleben in Besitz
nehmen können. Der Speisenraum soll allerdings nicht nur allein den
Schülern vorbehalten bleiben. Schulleiter Wolfgang Hanke öffnet die
Türen auch für die "Ollner".

Von Jens Kusian 28.11.2014, 02:11

Haldensleben l Zur Eröffnung der neuen Mensa der Berufsbildenden Schulen in Althaldensleben servierte die Küche das Schulessen schlichthin: Nudeln mit Tomatensoße. Und der Klassiker fand reißenden Absatz. Schließlich können sich die Schüler nun Zeit nehmen zum Essen und mit der neuen Mensa tauschen sie zudem Pappteller, Plastebesteck und Stehtische gegen Porzellangeschirr, Edelstahlbesteck und Sitzplätze. "Das Essen sollte wieder kultiviert werden", wünscht sich die stellvertretende Schulleiterin Ivonne Albrecht-Philipp und freut sich, dass die Kiosk-Zeiten und das damit verbundene "Essen im Vorbeigehen" nun endlich passé seien.

Dabei hätten die Berufsbildenden Schulen in Althaldensleben schon längst eine Mensa haben sollen. Für den Neubau war sie ebenso geplant wie ein doppelt so großes Verwaltungsgebäude als das jetzige. "Doch beides fiel damals dem Rotstift zum Opfer", erinnert sich Heinrich Schulze, Fachdienstleiter Schulen und Kultur in der Kreisverwaltung.

Plötzlich waren Plan und Geld vorhanden

Doch mit dem Wegbrechen der Schülerzahlen stand plötzlich auf dem Gelände eine Halle leer. "Sofort kam uns die Idee, hier eine Mensa einzurichten", so Schulze weiter. Zügig wurde sie geplant. Nur die Finanzierung war unklar. "Der Landkreis hatte aber beim Land Fördermittel aus dem Stark III-Programm beantragt, um die gesamte Schule IT-mäßig aufzurüsten. 1,9 Millionen Euro sollte das insgesamt kosten, ein Viertel der Summe stellte der Landkreis als Eigenmittel bereit. Doch bewilligt wurden uns nur zehn Prozent der beantragten Summe", erzählt Schulze.

Für den Fachdienstleiter eine eher unglückliche Entscheidung, der er allerdings etwas Positives abgewinnen konnte. "Weil der Landkreis nur so wenig Fördermittel bekam, hatte er plötzlich Geld übrig, nämlich seinen Fördermittelanteil, der ja nun in der vollen Höhe nicht mehr benötigt wurde. Nun hatten wir plötzlich einen Plan und Geld für die Mensa. Sie ist somit eigentlich das Produkt einer Enttäuschung", macht Schulze deutlich.

Im Mai dieses Jahres haben die Arbeiten begonnen. Ganz abgeschlossen sind sie zwar noch nicht, doch Schüler und Lehrer haben ihren neuen Pausenraum bereits in Besitz genommen. 294000 Euro hat die Mensa gekostet, 40000 Euro wurden in die Küche gesteckt, weitere 12000 Euro in die Möblierung. "Das ist viel Geld, daher wünsche ich mir, dass ihr pfleglich mit den Möbeln umgeht", wendet sich Heinrich Schulze an die Schüler.

Darauf wird wohl Ivonne Albrecht-Philipp ein wachsames Auge haben, schließlich haben sich die Berufsschüler auch an der Gestaltung der Mensa mit beteiligt. "Unsere Floristen haben sie geschmückt, und wir wollen sie noch weiter verschönern", versichert sie.

Schüler können über Namen entscheiden

Gesucht wird derzeit auch nach einem Name für die Cafeteria. Die Schüler haben zehn Vorschläge eingereicht, von denen fünf nun zur Abstimmung stehen. Noch ist offen, ob Klostercafete, Klosteria, Mc Kloster, Klostercafé oder Le Klosteria das Rennen machen wird. "Bis Weihnachten wissen wir mehr", ist Albrecht-Philipp überzeugt.

Schulleiter Wolfgang Hanke legt unterdessen großen Wert auf gute Nachbarschaft. "Die Mensa steht auch den Ollnern offen. Sie können wochentags von 8 bis 9 zum Frühstück und von 12 bis 13 Uhr zum Mittagessen kommen", lädt er die Althaldensleber ein. Platz sei genug vorhanden, immerhin für 100 Personen. Und Heinrich Schulze geht sogar noch einen Schritt weiter. Mit einem Blick aus dem Fenster beginnt er zu sinnieren: "Das Außengelände ist befestigt. Und es ist Südseite. Vielleicht findet sich ja da noch ein Platz für einen bayerischen Biergarten..."