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Paketzentrum Osterweddingen Postler packen vorm Fest noch mehr an

Damit heute an Heiligabend alle Geschenke unter dem Weihnachtsbaum
liegen, haben die Beschäftigten im Paketzentrum Osterweddingen einen
nicht unerheblichen Teil dazu beigetragen. 290 000 Pakete werden dort
pro Tag vor Weihnachten auf die Reise zu den Empfängern geschickt.

Von Mathias Müller 24.12.2014, 02:21

Osterweddingen l Vor fast genau 20 Jahren lief im Oktober 1994 das erste Paket im Paketzentrum der Deutschen Post in Osterweddingen über das Band. Seitdem nimmt der südlich von Magdeburg gelegene Standort einen festen Platz im Netzwerk der bundesweit 33 Paketzentren ein. "Das Paketgeschäft ist ein Wachstumsmarkt, immer mehr Bestellungen werden online getätigt. Daher wurde auch in Osterweddingen durch technische Aufrüstungen die Sortierkapazität in den letzten Jahren weiter erhöht", berichtet Anke Blenn, Pressesprecherin der Deutschen Post DHL in Berlin..

"Rund 150 Mitarbeiter bearbeiten hier im Weihnachtshochbetrieb pro Tag bis zu 290 000 ein- und ausgehende Päckchen und Pakete. Der Versorgungsbereich reicht vom nördlichen Sachsen-Anhalt bis ins östliche Niedersachsen und erstreckt sich damit auf eine Fläche von rund 17 000 Quadratkilometern. Wir versorgen von hier aus werktäglich rund 3,9 Millionen Postkunden mit ihren Sendungen.", erklärt Mario Stridde, Leiter des Paketzentrums Osterweddingen. Bundesweit werden durch die Post durchschnittlich etwa 3,4 Millionen Päckchen und Pakete verschickt. Kurz vor Weihnachten steigt die Anzahl nach Angaben des Unternehmens auf bis zu acht Millionen Sendungen am Tag. Die Anzahl der versendeten Briefe wachse von 64 Millionen auf bis zu 100 Millionen.

In den Nachmittagsstunden treffen per Lkw die ersten Sendungen im Paketzentrum Osterweddingen ein, die von Privat- und Geschäftskunden im eigenen Versorgungsbereich eingeliefert wurden. Jedes Paket hat bereits bei der Annahme in der Postfiliale, an einer Packstation oder vom gewerblichen Absender einen sogenannten Ident-Code erhalten, der die weitere Sendungsverfolgung auf dem Weg zum Empfänger ermöglicht.

Voll beladene Lkw fahren im Minutentakt vor

Im Minutentakt treffen in den Tagen vor dem Weihnachtsfest die vollbeladenen Lkw im Osterweddinger Gewerbegebiet ein. Nachdem die Laster die Eingangspforte passiert haben, docken sie an den Laderampen der riesigen Sortierhalle an. Einer der Post-Beschäftigten im Osterweddinger Paketzentrum ist Marcel Wißgott aus Schönebeck. In Windeseile zieht der junge Mann die Paletten mit Paketen aus den Anhängern der Lkw über eine Rampe in die Sortierhalle.

Nach dem Auflegen des Paketes auf das Förderband wird die Sendungsanschrift von einem Scanner automatisch erfasst und das Paket erhält entsprechend seines Zielortes die notwendigen Leitinformationen. Ab jetzt kann die weitere Bearbeitung in den Paketzentren vollautomatisch erfolgen. Bei korrekter und lesbarer Anschrift des Empfängers geht es weiter zur Hauptsortierung. Ist dies nicht der Fall, werden die Datensätze an Videocodierplätze gesendet, wo sie von Mitarbeiterinnen per Hand abgeglichen und ergänzt werden.

Anschließend werden alle Sendungen je nach Empfängeradresse innerhalb des Paketzentrums über Förderbänder computergesteuert zum richtigen Ausgang transportiert. Die Pakete und Päckchen gleiten auf einer Wendelrutsche von einer Höhe von bis zu 3,70 Metern herunter und werden in einen der bereitgestellten Lkw verladen. Dank eines sehr ausgeklügelten Verteilsystems dauert die Reise eines Pakets von der Ankunft im Paketzentrum bis zur Endstation im Lkw meist weniger als 15 Minuten.

Wenn die letzten Pakete gegen 20.30 Uhr ihren Weg in die anderen Regionen Deutschlands angetreten haben, kehrt in der Halle jedoch noch lange keine Ruhe ein. In der nächsten Schicht werden nachts die Pakete bearbeitet, die bundesweit an Kunden in der Region verschickt wurden. Sie treffen per Lkw aus den anderen Paketzentren ein, werden über Teleskopbänder direkt in die Verteileranlage transportiert und gelangen von dort mit Hilfe von Rutschen in die bereitgestellten Rollbehälter. Vom Paketzentrum aus werden die Sendungen in den frühen Morgenstunden in die zahlreichen dezentralen Zustellstützpunkte und Zustellbasen zwischen Seehausen und Braunschweig weiter transportiert. Von dort aus starten die Postboten morgens ihre Zustelltour und liefern die Pakete an ihre Empfänger aus.