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Interview mit Gerhard Jacobs, Bürgermeister der Gemeinde Erxleben Land knechtet die Kommunen und damit auch die Bürger

07.01.2015, 01:09

Erxleben (cbo) l Ein ereignisreiches Jahr 2014 geht zu Ende. Zeit, die Bürgermeister der Gemeinden der Verbandsgemeinde Flechtingen um einen Rückblick aus ihrer Sicht zu bitten. Heute: Gerhard Jacobs, seit einem Jahr Bürgermeister der Gemeinde Erxleben.

Volksstimme: Welche Höhepunkte gab es in diesem Jahr, welche positiven, aber auch negativen Erlebnisse sind Ihnen in Erinnerung?

Gerhard Jacobs: Das Jahr war gerade mal vier Monate alt, da musste eine Haushaltssperre über unsere Gemeinde verhängt werden. Dadurch konnten viele der geplanten Maßnahmen nicht realisiert werden. Alle Bürger aus Erxleben und unseren Ortsteilen Bartensleben, Bregenstedt, Groppendorf, Hakenstedt und Uhrsleben mussten sehr großes Verständnis aufbringen. Dafür gebührt allen Bürgern Dank. Das brachte aber den Vereinen, Kindereinrichtungen, Schulen, Ortsgruppe und Feuerwehren keinen Abbruch.

Alle geplanten Veranstaltungen konnten mit Erfolg durchgeführt werden. Die große Weihnachtsfeier in Erxleben war eine gelungene Veranstaltung für Jung und Alt. Das kurzweilige Unterhaltungsprogramm konnte sich sehen lassen, und dank der Unterstützung vieler Betriebe, Landwirte und der Volkssolidarität konnte der Unkostenbeitrag moderat gehalten werden. Dafür ein herzliches Dankeschön an alle.

Die finanzielle Ausstattung ist der Dreh- und Angelpunkt jeder Kommune, aber gerade hier müssen die Gemeinden mit immer größeren Einschränkungen, gesunkenen Zuweisungen und steigenden Umlagen zurechtkommen. Wie sehen Sie Ihren Ort in einem Jahr?

Mit den steigenden Umlagen und den sinkenden Zuweisungen werden die Kommunen mit Gewalt zu hohen Schulden und nicht mehr bezahlbaren Krediten gezwungen. Um dieses Defizit zu stopfen, geht das Land an das schwächste Glied, den Bürger. Und das ist der falsche Weg. Um aus dieser Schuldenfalle wieder herauszukommen, muss eine große Wende passieren. Für unsere Gemeinde wird 2015 noch einmal ein ganz schwieriges Jahr werden.

Was wünschen Sie sich persönlich für das Jahr 2015 für Ihre Kommune?

Mein personlicher Wunsch ist ein friedliches Miteinander und Füreinander aller Bürger von Erxleben und den Ortsteilen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung, den Betrieben, Handwerksmeistern, Geschäftsführer von Unternehmen und Landwirten ist das A und O, um unsere Orte konstruktiv voranzubringen. Sie ist das Aushängeschild einer guten Gemeinde. Unter diesen Gesichtspunkten sich auch Probleme oder Unstimmigkeiten auf beiden Seiten leichter zu lösen.

Gibt es kulturelle oder gesellschaftliche Höhepunkte im kommenden Jahr in Ihren Orten?

Wir feiern in diesem Jahr das 60. Gründungsjubiläum unserer Schalmeienkapelle der Freiwilligen Feuerwehr Erxleben. Ich bin aber überzeugt davon, dass es dank unserer Einwohner und engagierten Rüber darüber hinaus auch weitere kulturelle Höhepunkte in unseren Dörfern geben wird.