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Volkmar Fleischer aus Neuenhofe bastelt in seinem Hobbykeller Modelle für die verschiedensten Sportarten Statt Schwibbögen entstehen jetzt Sportler

Von Burkhard Steffen 10.02.2015, 02:22

In vielen Fenstern in Neuenhofe und Umgebung leuchten zur Weihnachtszeit erzgebirgische Schwibbögen, die Volkmar Fleischer in akribischer Handarbeit hergestellt hat. Inzwischen tüftelt der Neuenhofer aber an anderen Holzmodellen.

Neuenhofe l Aus seiner erzgebirgischen Heimat hat der Wahl-Neuenhofer die Holzbearbeitungskunst mitgebracht. Waren es ursprünglich nur Schwibbögen oder Kinderspielzeug, die Volkmar Fleischer in stundenlanger Arbeit in seinem Keller aus Sperrholz mit der Laubsäge aussägte, so hat der 72-Jährige seit Mai 2013 ein anderes Betätigungsfeld gefunden.

Volkmar "Fips" Fleischer, in der DDR ein sehr erfolgreicher Kanute und später Verbandstrainer, wollte bei einem Besuch der Brandenburger Regatta alten Sportfreunden ein kleines Geschenk machen. "Dabei kam mir die Idee, Kanuten aus Holz zu basteln", erinnert er sich an die Geburtsstunde seiner auf viele Exemplare angestiegenen Sportfamilie.

Das Besondere daran war, dass der Neuenhofer die Holzteile mit beweglichen Gliedmaßen und Sportgeräten ausstattete. "Die kleinen Gelenke ermöglichen beispielsweise, am Modell die optimale Technik oder Fehler zu erläutern", macht der Hobbybastler deutlich. So traten seine Modelle mittlerweile einen Siegeszug ohnegleichen an.

Die Modell-Kanuten sind beispielsweise offizielles Lehrmittel im Kanuverband. Gern werden die beweglichen Holzfiguren auch als Siegerpräsente überreicht. "So ist einer meiner Gewichtheber nach einem Freundschaftskampf in London geblieben", weiß Volkmar Fleischer. Im Büro von Jens Weißflog steht ein Skispringer, der im Keller in Neuenhofe das Licht der Welt erblickt hat. "Für den V-Stil musste ich noch ein zusätzliches Gelenk einbauen", berichtet Fleischer. Auch beim traditionellen Rudervergleich zwischen Magdeburg und Halle kamen die Holz-Ruderer gut an. Je ein Modell ging an die Mannschaften der CDU- und der SPD-Fraktion.

"Das bislang komplizierteste Stück war das Paarlaufen der Rollkunstläufer", erzählt Volkmar Fleischer, der bereits weitere innovative Ideen umsetzt. So sind schon mehrere Ergometer-Ruderer entstanden, bei denen die Modelle sogar mit Seilzügen ausgestattet sind.

Fortschritte gegenüber den ersten Modellen sind unter anderem die farbliche Gestaltung, die neuartigen Bootskörper oder die Köpfe der kleinen Sportler, die einst flach aus Sperrholz ausgesägt, jetzt als Kugel ausgelegt sind.

Viele Stunden bringt Volkmar Fleischer täglich in seinem Hobbykeller zu. "Dazwischen unternehme ich gern ausgedehnte Waldspaziergänge durch die schöne Neuenhofer Umgebung, bei denen mir oft neue Ideen kommen."