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Die Polizei warnt vor falscher Handhabung / Ermittlungsverfahren gegen Imbissbetreiber wegen Hehlerei Diebe stehlen 70 leere Gasflaschen

28.02.2015, 01:35

Haldensleben (tj) l Unbekannte haben etwa 70 leere Gasflaschen vom Firmengelände der Carcoustics Haldensleben GmbH in Jacob-Uffrecht-Straße gestohlen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei sowie der Befragungen von Zeugen und Geschädigten ist der genaue Tatzeitraum noch nicht bekannt. Der Geschäftsführer vermutet, dass die Flaschen nach und nach vom Firmengelände weggenommen und wahrscheinlich an Dritte verkauft wurden.

Ein Imbissbetreiber, der offenbar eine Gasflasche günstig angeboten bekam und kaufte, beabsichtigte nunmehr die Flasche wieder nachfüllen zu lassen und rief in der Firma an. Der Geschäftsführer nahm das Gespräch entgegen und hielt sich zufällig im Nahbereich des Imbisswagen auf. Kurzentschlossen begab sich der Geschäftsmann selbst vor Ort, erkannte die Leihflasche wieder, nahm sein Eigentum (zum Erstaunen des Betreibers) gleich mit und zeigte das Geschehen bei der Polizei an. Die Kripo leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der Hehlerei gegen den Imbissbesitzer ein.

"Was der Imbissbetreiber scheinbar ebenfalls nicht ahnte, die Flasche ist für seine Zwecke nicht geeignet und darf gar nicht verwendet werden. Es besteht bei unsachgemäßer Anwendung beziehungsweise Verwendung eine hohe Wahrscheinlichkeit einer Explosion durch entweichendes Gas", berichtete Polizeisprecher Joachim Albrecht der Volksstimme.

Das Problem: Bei der im Imbisswagen benutzten Gasflasche handelt es sich um Treibgas, das für Antriebsmittel für Motoren, insbesondere jedoch für Gabelstapler vorgesehen ist. Die Treibgasflaschen haben einen Stahlkragen, die Gaszufuhr erfolgt in der Regel über ein Steigrohr. Anders als bei den handelsüblichen Campingflaschen - die über zwei Griffe, Ventil, Dichtung und eine Kappe verfügen - sind diese auf die Gasphase und nicht auf die Flüssigphase konzipiert, von daher kann Gas unkontrolliert entweichen und sich entzünden.

Käufer sollten die Herkunft von Gasflaschen genau prüfen, rät Joachim Albrecht. Insbesondere die Sicherheitsbestimmungen seien einzuhalten. Die Kriminalpolizei ermittelt in der Sache und informierte auch weitere Ämter. Wer eine solche Gasflasche angeboten bekommt oder weiß, wo sich welche befinden, wird gebeten, sich bei den Beamten des Polizeireviers Börde in Haldensleben unter der Telefonnummer 03904/478 0 zu melden.