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In Lössewitz soll eine gemeindeeigenen Fläche zu einem Areal für Kinder umgestaltet werden Spielplätze werden attraktiver gestaltet

Von Anett Roisch 12.03.2015, 02:21

Jetzt ist es wieder soweit. Mit der wärmenden Sonne des Frühlings beginnt die Spielplatz-Saison. Und seitdem viele Eltern wissen, dass sich Kinder heute viel zu wenig bewegen, heißt es umso mehr: "Ab auf den Spielplatz!" Welcher ist am spannendsten? Wo fehlen Spielgeräte? Dies gilt es herauszufinden.

Calvörde/Flechtingen/Zobbenitz/Lössewitz l Laura, Leonard, Paul und Jakob sind gerade erst auf dem Spielplatz angekommen, da sitzen sie schon auf der Drehscheibe und bringen das Gerät auf dem Spielplatz am Kurhaus in Flechtingen mit dem Rad in der Mitte auf Touren. Das klappt gut, das Teil wird immer schneller. "Mir kommen gleich die Nudeln aus dem Magen", sagt Jakob nach ein paar Runden. Zeit also, das Spielgerät zu wechseln. "Am meisten Spaß macht es, mit der Seilbahn wie Tarzan durch die Luft zu düsen", verrät Leonard, während Laura die Rutsche testet. "Der Spielplatz ist sauber und tipptopp", lobt Claudia Fritsch, die ein wachsames Auge auf ihren Nachwuchs hat. Noch außer Betrieb ist das Trampolin, das in den Wintermonaten ausgebaut wurde, damit das elastische Material nicht porös wird. "Zu Ostern wird das Netz wieder eingebaut", versichert Kora Duberow, Leiterin der Abteilung Kur und Tourismus in der Gemeinde Flechtingen. Aufgebaut wird auch demnächst ein ganzes Piratenschiff, das den Kindern auf dem Radberg als Spielgerät dienen soll.

Ernüchternd ist das Testergebnis in Zobbenitz. Schon vor genau einem Jahr haben Mütter und Väter sich für ihre spielenden Kinder mehr Möglichkeiten gewünscht. Gerade mal die kaputte Sprosse des Klettergerüstes wurde inzwischen repariert und neuer Sand in den Kasten gebracht. "Der Spielplatz hat eine sehr schöne Lage, aber zum Beispiel eine Wippe für kleinere Kinder oder auch eine zweite Schaukel wäre gut", sagt eine der Mütter und schwärmt vom Spielplatz im benachbarten Dorst. Dort gäbe es viel mehr Spielvarianten.

Hochbetrieb herrscht auf den Spielplatz am Langen Steig, der einzige öffentliche Spielplatz in Calvörde. Viele Geräte sind dort schon etwas älter, aber noch funktionstüchtig. Lionel ist nicht zu bremsen. Der zweieinhalbjährige Junge springt von der Wippe ab, um sich anschließend von seiner Mutter Sarah Alwast durch die Lüfte schaukeln zu lassen. Die Calvörderin, die in der Siedlung zu Hause ist, wünscht sich eine kleinere Rutsche, weil die große bereits vorhandene Rutsche viel zu gefährlich für die Dreikäsehochs sei. Das Gesamturteil für den Spielplatz fällt von den anwesenden Kindern nur mäßig aus. Torben findet ihn "okay". David kann sich lediglich zu einem "Geht so" durchringen. Auch Carolina schüttelt den Kopf. Der Spielplatz sei etwas für Kleinkinder. "Wir bräuchten hier dringend einen Bolzplatz", sind sich die Zehn- bis 13-Jährigen einig.

"Ja, ein Bolzplatz - nein sogar zwei kleine Plätze zum Fußballspielen werden in Kürze in Calvörde geschaffen", erklärt Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU). Zum einen wird der vorhandene Spielplatz um eine gemeindeeigene Fläche vergrößert. Dort soll mit Mitteln der Gemeinde ein kleiner Platz zum Bolzen errichtet werden. Zum anderen wird der Platz zwischen Vereinshalle und Alter Fabrik wieder als Bolzplatz hergerichtet. "Weil der Grieps doch recht weit entfernt ist, sollen auf dem Platz neben der Fabrik die größeren Kinder bolzen. Das war schon mal ein Bolzplatz, der jetzt mit Muttererde aufgefüllt und mit Toren hergerichtet wird. Auch zwei Bänke als Sitzgelegenheiten kommen dort hin", beschreibt der Bürgermeister. Auf dem Spielplatz am Langen Steig sollen hinter dem Bauzaun, der bereits steht, noch zwei Federwippen für Spielspaß sorgen.

Nicht ohne Stolz verkündet Schliephake, dass er heimische Unternehmen gewinnen konnte, die Geld für Spielgeräte spendeten. So sind 2200 Euro zusammen gekommen. Die Gemeindearbeiter stellen die neuen Geräte auf. Kleine Schilder sollen als Dankeschön auf die Sponsoren aufmerksam machen. Bereits von Sponsorenmitteln gekauft sei auch für Zobbenitz eine Holzwippe, die 600 Euro gekostet hat. Die Wippe wird demnächst aufgestellt. Eine Federwippe ist für die Kinder in Dorst gedacht. Auch für Velsdorf ist der Kauf eines neuen Spielgerätes geplant. "In Velsdorf ist es so, dass die dortige Jagdgenossenschaft und die Sportgemeinschaft noch Geld dazu geben", berichtet Schliephake.

Ein völlig neuer Spielplatz soll 2015 in Lössewitz hinter dem Feuerwehrgerätehaus auf einer gemeindeeigenen Fläche entstehen. Das ist der einzige Ort in der Gemeinde Calvörde, in dem es bisher keinen öffentlichen Spielplatz gibt. "Die Voraussetzungen für den Spielplatz werden mit den Gemeindemitteln, die im Haushalt eingeplant sind, geschaffen", erklärt Schliephake. Ein Areal für spielende Kinder sei dort geeignet, weil in unmittelbarer Nachbarschaft demnächst zwei Eigenheime entstehen.