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Verschiedene Veranstaltungen sollen die ältere Generation vernetzen Beirat baut Brücke zwischen Senioren und der Gemeinde

Der Seniorenbeirat der Hohen Börde ist sehr aktiv. Das geht weit über
die derzeitige Mitorganisation der Tour de Börde hinaus. Und die
Aktivität wirkt auch nach außen.

Von Constanze Arendt-Nowak 13.03.2015, 02:14

HoheBörde/Bornstedt l Eine gewisse Vorbildwirkung attestierte Angelika Zander von der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt dem Seniorenbeirat der Gemeinde Hohe Börde in dessen jüngster Sitzung. Gern würde sie zukünftig die Zusammenarbeit mit dem Gremium noch vertiefen.

Ein erster Schritt dabei soll eine Veranstaltung sein, in die der Seniorenbeirat der Hohen Börde am 14. April involviert ist. An diesem Tage soll im Rahmen der Demografiewoche eine Livestream-Übertragung aus Chemnitz gestartet werden, an der auch die Senioren der Hohen Börde teilnehmen können. So soll dann ab 15.30Uhr auch im Sitzungsraum des Rathauses in Irxleben die Diskussion zum Thema "Chancen und Potentiale des Demografischen Wandels mit allen Generationen nutzen und halten" beginnen. Wie Angelika Zander erklärte, wird die Übertragung auch noch an anderen Orten zu sehen sein und so eine Vernetzung stattfinden.

Eine weitere Veranstaltung, in deren Vorbereitung die Mitglieder des Seniorenbeirates der Hohen Börde derzeit eingebunden sind, ist die Tour de Börde. Diese führt am 13. Juni aus allen Orten der Einheitsgemeinde in Richtung Irxleben, wo dann die 1000-Jahr-Feier des Ortes gefeiert wird. "Die Ankunft ist um 11 Uhr geplant, ab 11.15 Uhr soll es Musik, eine Tombola und eine Bilderausstellung zum Fotowettbewerb geben", erklärte Ulrich Körber als Vorsitzender des Seniorenbeirates die ersten Ideen zum Ablauf der diesjährigen Fahrradsternfahrt. Ihm war es wichtig, zeitnah die Leute abzustimmen, die die Tourleitung aus den einzelnen Orten zum Ziel übernehmen werden. Schon vorausblickend auf das kommende Jahr wies er darauf hin, dass es auch dann wieder eine Tour de Börde geben soll. Schon heute werden Orte gesucht, die dann als Ziel fungieren möchten und ein kleines Radfahrerfest ausrichten.

Gerade weil auf Kreisebene erst kürzlich eine Diskussion um die Notwendigkeit eines Seniorenbeirates entbrannt war, brach Steffi Trittel als Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde auf der Sitzung eine Lanze für ihre Seniorenvertretung. "Auch die Senioren brauchen eine Möglichkeit, sich zu treffen und zu vernetzen", erklärte sie und freute sich, dass der Seniorenrat in dieser Richtung einige Anregungen an die Gemeinde heranträgt. Den Seniorenbeirat gibt es seit Anfang 2012. Aus jeder Ortschaft ist hier ein Vertreter organisiert, der Ansprechpartner für die Senioren vor Ort ist. Etwa vierteljährlich kommt der Seniorenrat zusammen. "Wir bereden Themen, die die Senioren betreffen, aber auch alles andere, was interessiert", fasste Ullrich Körber zusammen. So war es diesmal die gesunde Ernährung im Alter, über die Astrid Kriege Steffen referierte.

Steffi Trittel kennt aber auch weitere Probleme, wo auch ein Seniorenbeirat nicht viel ausrichten kann. Beispielsweise die Schwierigkeiten der Nahversorgung und der Erreichbarkeit der Ärzte auf dem Land. "Die Politik muss hier Lösungen finden", unterstrich sie.

Nach Ansicht von Hans-Eike Weitz, der die Hohe Börde im Kreisseniorenbeirat vertritt, passiert zwar viel in der Hohen Börde, aber das Interesse, sich zu vernetzen, ist gering. Rosemarie Häberer aus Wellen vermutet, dass die fehlende Vernetzung aber nicht am mangelnden Interesse liegt, sondern eher am Rückgang der Mobilität. "Die Leute möchten gern Teil der Gesellschaft sein, aber es kann mit zunehmendem Alter kaum noch einer selbst irgendwo hinfahren", sagte sie. Vor diesem Hintergrund haben auch Seniorennachmittage eine besondere Bedeutung, wie auch die Bürgermeisterin weiß: "Heimat fängt an, wo die Leute es nutzen, sich zu treffen - Leute, die sich schon immer kennen."