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René Stürmer erhält in Wellen ein geschichtsträchtiges Mauerstück Alter Türbogen wird gerettet

Von Constanze Arendt-Nowak 08.04.2015, 03:15

Eine Symbiose aus Neuem und Altem hat Familie Stürmer in Wellen geschaffen. Neben ihrem neuen Haus hat sie den alten Türbogen eines Bauernhofes wieder aufgebaut.

Wellen l Manch einer in Wellen nennt den neuen Zugang zu René Stürmers Grundstück "Triumphbogen von Wellen". Warum? Weil René Stürmer und seine Frau Beatrix eine Menge Arbeit in den alten Türbogen investiert haben, um ihn als Erinnerung an die Geschichte dieses Fleckchens Erde zu erhalten.

"Der alte Torbogen war wahrscheinlich einmal der Eingang zum Garten eines alten Vierseithofes", erklärt René Stürmer, der genau in diesen Garten vor etwa einem Jahr sein neues Haus gebaut hat. Zur Jahrtausendwende ist der alte Bauernhof niedergebrannt, aber der Torbogen blieb damals stehen und hat trotz langer Vernachlässigung auch die folgenden Jahre überstanden. Spuren, die der Brand damals aber hinterlassen hat, sind selbst heute noch zu sehen.

Andere Mauerreste, die ans Grundstück der Familie Stürmer angrenzten, erging es anders. Sie waren so ruinös, dass sie weichen mussten. "Leider", sind sich die Eheleute einig. Doch ihr Entschluss, dass wenigstens die Bausubstanz des alten Türbogens erhalten bleiben soll, stand fest. "Wir haben gesagt, wenn er den ersten Winter auf unserem Bauland übersteht, erhalten wir ihn", so René Stürmer. Und er hielt stand, auch wenn eine Restauration unumgänglich war.

Genau die übernahm der Hausherr dann in penibler Handarbeit. Die Fugen, die größtenteils nur noch aus Sand bestanden, wurden bis zu zehn Zentimeter ausgekratzt und anschließend neu verfüllt. 29 Säcke mit jeweils 25 Kilogramm Zementmörtel wurden dabei verarbeitet.

Zudem war ein Dünnputz auf die Steine aufgetragen, den Stürmers fein säuberlich abgeschlagen haben. Da der Kopf und das Dach des Türbogens völlig desolat waren, wurden sie neu wieder aufgebaut. "Ich habe einen Ringanker gefertigt, dann mit Sandsteinplatten abgedeckt und verfugt", resümierte René Stürmer, dem die Arbeit zeitweilig aber auch als Stressbewältigung diente. "Oft habe ich mich gerade in stressigen Situationen zurückgezogen und hier gewerkelt."

Nun ist das Schmuckstück fertig und Stürmers sind stolz auf das Ergebnis. Und da sie auch weiterhin Altes erhalten wollen, sollen nun die Pfosten des alten Tores ebenfalls eine Schönheitskur erfahren.