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"Ideen machen Schule" Projekt für ein faires Miteinander

Wo liegt die Grenze zwischen normaler Rangelei auf dem Schulhof und
Mobbing? Wo und wie gibt es Hilfe? Diese Fragen möchte die Beendorfer
Grundschule im Rahmen einer Aktionswoche klären und hat sich dafür bei
"Ideen machen Schule" beworben.

Von Carina Bosse 24.04.2015, 03:28

Beendorf l "Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht was sie tun. Die Welt gehört in Kinderhände, dem Trübsinn ein Ende, wir werden in Grund und Boden gelacht, Kinder an die Macht. Sie sind die wahren Anarchisten, lieben das Chaos, räumen ab, kennen keine Rechte, keine Pflichten, noch ungebeugte Kraft massenhaft, ungestümer Stolz."

Diese Zeilen des Liedes "Kinder an die Macht" von Herbert Grönemeyer drücken viel von dem aus, was im Juni in der Beendorfer Grundschule "Bernhard Becker" im Rahmen eines Projektes thematisiert werden soll.

Kinder sind im Umgang untereinander genauso unverblümt direkt wie geradlinig. Wer jemanden nicht leiden kann, bringt das in jungen Jahren schonungslos zum Ausdruck, mit Worten und auch mit Taten. Das kommt nicht immer an, müsste hinterfragt und auch mal geradegerückt werden. Doch wann ergibt sich dafür eine Gelegenheit? Und wer soll das tun?

"Für ein sozialeres Miteinander haben wir im Juni an unserer Schule eine Aktionswoche mit den Kindern geplant, in der das soziale Miteinander sowie der Ausbau der Sozialkompetenz der Schüler den Schwerpunkt bildet" sagt Schulsozialarbeiterin Angela Gebauer.

In der Woche vom 15. bis 19. Juni haben die Beendorfer Pädagogen das KiJu-Team aus Barleben eingeladen. Dessen Ziel ist es unter dem Motto "Sicherheit ist erlernbar!", Kinder zu befähigen, Gefahren rechtzeitig zu erkennen, sich richtig zu verhalten und im Notfall zu verteidigen.

Im Mittelpunkt der Kurse, die in Beendorf durchgeführt werden sollen, stehen die Stärkung des Selbstbewusstseins und eine kompetente Selbstbehauptung der Kinder in Verbindung mit einfachen, jedoch wirkungsvollen Selbstverteidigungsstrategien.

Grundlage des ganzen Projektes ist der Gedanke, dass Vorbeugen der beste Schutz ist. Selbstbehauptung- und Selbstverteidigung werden durch innovative Programme speziell auf das Alter der Teilnehmer ausgerichtet. "Das KiJu-Team sollte zunächst mit der Klasse 3 ein Kindersicherheitstraining durchführen", berichtet Angela Gebauer.

Die Schwerpunkte dabei liegen auf dem Umgang mit Ängsten und Geheimnissen, der Wahrnehmung und dem Ausdruck eigener Gefühle, der Vermittlung von Verhaltensstrategien, der Differenzierung zwischen Pausenhof und Ernstfall, dem Verhalten gegenüber Gleichaltrigen sowie dem richtigen und angemessenen Verhalten bei verbalen und körperlichen Attacken.

Da lediglich finanzielle Mittel für die Klasse 3 zur Verfügung stehen, hat die Schulsozialarbeiterin sich an "Ideen machen Schule" gewandt und bei der PSD-Bank Fördermittel für die verbleibenden Klassenstufen von 1 bis 4 beantragt.

Noch bis zum 30. April können Schulprojekte, Klassenvorhaben oder Arbeitsgruppenvorschläge bei "Ideen machen Schule" zur Förderung eingereicht werden.

Weitere Informationen zur von der Volksstimme unterstützten Aktion gibt es unter www.volksstimme.de/ideen oder www.psd-braunschweig.de/ideen