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Kita-Erzieherinnen legen im Rahmen eines Bundesprojektes in Irxleben ein Totholzkäferbeet an Ein Biotop in der geordneten Welt

Von Constanze Arendt-Nowak 25.04.2015, 03:22

In einem Totholzkäferbeet, das auf dem Spielplatz der Irxleber Kindertagesstätte angelegt wurde, soll es schon bald mächtig krabbeln. Damit trägt auch das Projekt "Kinder-Garten im Kindergarten" hier in der Einrichtung erste Früchte.

Irxleben l Themen wie gesunde Ernährung, Bewegung sowie Natur- und Umwelterziehung spielen in der Irxleber Kindertagesstätte "Pittiplatsch" eine große Rolle im Alltag. So war es auch nur ein kleiner Schritt für das Team um Kita-Leiterin Sabine Aleith, sich für die Teilnahme am Bundesprojekt "Kinder-Garten im Kindergarten" zu bewerben.

Dass in diesem Netzwerk nicht nur über den "Garten" geredet wird, haben einige Erzieherinnen der Irxleber Einrichtung und von Kindertagesstätten aus Schackensleben, Bornstedt, Hettstedt und Staßfurt sowie aus dem Niederndodeleber Mauritiushaus in diesen Tagen eindrucksvoll bewiesen. Unter Anleitung von Julia Meier vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau, kurz FiBL, legten sie im Außengelände der Irxleber Kindertagesstätte ein sogenanntes Totholzkäferbeet an. Hilfe gab es zudem von Wolfgang Früchel, dem Opa eines Irxleber-Kita-Knirpses.

"Das ist eine Ansammlung von Hölzern verschiedener Art und unterschiedlicher Verwitterung", erklärte Julia Meier. Sie würden Lebensraum für viele Tierarten bieten, die die Kinder dadurch beobachten können. Beispielsweise auch die Wespen, die sich aus dem Holz die Zellulosefasern für ihren Nestbau holen. "Das Totholzkäferbeet ist ein Biotop in einer sonst sehr geordneten Welt", nannte Julia Meier einen weiteren Aspekt und wusste zu berichten, dass bis zu 1400 Käferarten in Deutschland mit Totholz in Verbindung gebracht werden können.

Die Anlage eines Totholzkäferbeetes ist einer von sechs Workshops, den FiBL momentan im Rahmen des Projektes anbietet. Weitere Workshops greifen ebenfalls die Schwerpunktthemen Vielfalt im Garten, Naturerfahrung und Ernährung auf.

Wie Julia Meier erklärte, ist "Kinder-Garten im Kindergarten" ein Netzwerkprojekt, an dem bundesweit 200 Kindergärten beteiligt sind. Hauptaugenmerk dabei ist es, die Kleinsten bereits für Natur und Artenschutz zu begeistern und die biologische Vielfalt zu fördern. Hinzu kommt der Austausch zwischen verschiedenen Einrichtungen, die das gleiche Ziel haben. Das Projekt wird bis 2017 durch das Bundesamt für Naturschutz gefördert. Die Erzieherinnen der Irxleber Kindertagesstätte werden die Zeit nutzen, in unterschiedlichen Workshops ihr Wissen erweitern.