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Dreitägige Sause Feuerwehr Uthmöden feiert 140. Geburtstag

Wenn feiern, dann richtig: Mit einer dreitägigen Sause haben die Kameraden aus Uthmöden den 140. Geburtstag ihrer Wehr begangen. Zum Programm gehörten unter anderem ein Wettkampf und ein großer Umzug.

Von André Ziegenmeyer 15.06.2015, 03:25

Uthmöden l Den Auftakt bildete eine Festsitzung im Saal der Gaststätte "Zur Grünen Aue". Mit dabei waren Vertreter der Wehren aus Haldensleben, Satuelle, Wedringen, Hundisburg und Bülstringen.

"Die Feuerwehr ist und bleibt ein sehr wichtiger Teil der Gesellschaft und ist aus dem Leben in unserem Ort nicht wegzudenken", betonte Ortsbürgermeisterin Roswitha Schulz in ihrer Festrede. Dabei sprach sie Wehrleiter Matthias Brust ein besonderes Lob aus: "Unter seiner Leitung hat sich die Freiwillige Feuerwehr Uthmöden zu einer festen, leistungsstarken und verlässlichen Säule in der Stadt Haldensleben entwickelt."

Derzeit gebe es 18 aktive Kameraden. Damit sei "das Doppelte der Sollstärke erreicht". "Unter diesen 18 haben sich zehn zum Maschinisten, einer als Zugführer und fünf als Gruppenführer qualifiziert. Unter den 18 gibt es 13 Atemschutzgeräteträger, sechs Drehleitermaschinisten und zwei Feldköche - ein Ausbildungsstand, der sich durchaus sehen lassen kann", hob Roswitha Schulz hervor.

Mit ihrer Ausrüstung, der Erreichbarkeit, dem Feuerwehrgerätehaus und der zur Verfügung stehenden Technik sei die Wehr gut aufgestellt. Die wichtigste Voraussetzung sei jedoch das Engagement der Kameraden selbst. Eine leistungsfähige Wehr brauche "Menschen, die sich dem freiwillig stellen, die viel Freizeit opfern, viel Kraft investieren. Das verdient höchste Anerkennung", betonte Roswitha Schulz mit Nachdruck.

Gleichzeitig blickte die Ortsbürgermeisterin zurück auf die Anfänge der Wehr: "Mit dem 1. Januar 1875 hat das Herzogtum Braunschweig ein Gesetz zur Bildung von Feuerwehren auf freiwilliger Grundlage verabschiedet. Und wenn der Amtsbezirk Calvörde am 1. Juni 1875 den Vollzug für alle Dörfer gemeldet hat, dann sind wir fast auf den Tag genau 140 Jahre alt."

Nicht zuletzt stellte Roswitha Schulz ein "besonderes Geschenk" in Aussicht. Denn die Feuerwehr Uthmöden soll ein neues Fahrzeug erhalten. Damit zum 140. Geburtstag vorzufahren, habe leider nicht ganz geklappt. "Es wird Frühjahr 2016 werden, wenn alles gut geht, bis das Fahrzeug übergeben werden kann", blickte die Ortsbürgermeisterin voraus.

Neues Einsatzfahrzeug für 2016 in Aussicht gestellt

Darüber hinaus verwies sie auf die erfolgreiche Arbeit des Feuerwehrvereins unter der Leitung von Ingo Riecke. "Auch die Aktivitäten der 15 Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung dürfen nicht unerwähnt bleiben", so Roswitha Schulz. Dabei erwähnte sie besonders die Treffen mit der befreundeten Feuerwehr Nordsteimke bei Wolfsburg. Wehrleiter Matthias Brust erinnerte daran, dass diese Partnerschaft bereits seit 25 Jahren besteht.

Im Grunde stünde 2015 auch der 45. Geburtstag der Jugendfeuerwehr an. "Leider ist diese seit drei Jahren auf Null gesetzt. Aber wir versuchen, sie neu aufzubauen", versprach Brust.

Gäste aus Bebertal gewinnen Wettkampf

Zu den Ehrengästen der Festsitzung gehörte unter anderem der stellvertretende Landesbrandmeister Andreas Sulfrian. Dieser überbrachte ein Glückwunschschreiben und eine Ehrenurkunde von Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht. Kreisbrandmeister Kai Pluntke überbrachte anschließend die Grüße von Landrat Hans Walker. Ottmar Kunze vom Kreisfeuerwehrverband Ohrekreis überreichte eine Urkunde und einen Gedenkteller.

Haldenslebens stellvertretender Bürgermeister Henning Konrad Otto gratulierte den Uthmödener Kameraden ebenfalls. Darüber hinaus nahm er die Ehrungen, Auszeichnungen und Beförderungen vor.

Der nächste Morgen stand im Zeichen eines Vergleichwettkampfes. Fünf Mannschaften traten dabei an: zwei aus Uthmöden, eine aus Haldensleben (tatkräftig unterstützt von mehreren Damen aus Uthmöden), eine aus Bülstringen sowie eine aus Bebertal. Auf dem Festplatz mussten sie die Wasserversorgung aus einem Becken sicherstellen und einen Löschangriff nass aufbauen. Unterwegs galt es eine Leiterwand zu überklettern oder durch einen Reifen zu kriechen. Den ersten Platz sicherten sich die Gäste aus Bebertal vor den beiden Mannschaften aus Uthmöden, die die Ränge zwei und drei belegten.

Großes Sirenenkonzert beim Festumzug

Einen besonderen Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete der große Festumzug am Nachmittag - und selten dürfte Uthmöden so viele Sirenen auf einmal gehört haben. Unterwegs waren nicht nur moderne Einsatzfahrzeuge zu bestaunen, sondern auch historische Ausrüstungsgegenstände und Uniformen. Für musikalische Unterstützung sorgte die Schalmeienkapelle Flechtingen.

Nach einem Kaffeenachmittag mit Kuchenbasar folgte ein Tanzabend mit "Hermanns Ohrwürmern". Den Abschluss des dreitägigen Festes bildete ein Frühschoppen mit Musik und Hausschlachtefrühstück am Sonntagmorgen. "Es war wirklich ein super gelungenes Fest", freute sich Ingo Riecke.