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Fördermittel Pfarrhaus Ackendorf wird Infozentrum

Ein Informationszentrum für historische Wandmalereien soll im Ackendorfer Pfarrhaus entstehen. Das Land unterstützt das Vorhaben mit Fördermitteln.

Von Constanze Arendt-Nowak 06.08.2015, 11:17

Ackendorf l Noch ähneln einige Räume im Pfarrhaus von Ackendorf eher einer Baustelle. Doch wie die derzeit kahlen Wände einmal aussehen könnten, ist in den Vorstellungen von einigen schon recht klar. Künftig soll eine Ausstellung zur Geschichte, Technik und Bedeutung von Fresken Interessenten aus nah und fern hierher locken. Ebenso soll ein Archiv für Wandmalereien in Sachsen-Anhalt entstehen. Mit dem Zentrum soll unter anderem auch die Möglichkeit geschaffen werden, außerschulische Bildungsangebote durchzuführen.

Die Idee für das Informations- und Dokumentationszentrum entstand, da in der benachbarten Bonifatiuskirche sehr schöne Wandmalereien aus der Zeit der Gotik erhalten sind und nach wichtigen Instandsetzungsarbeiten an der Kirche nun auch vorerst als gesichert gelten. In

Diese Malereien schaute sich auch Thomas Webel (CDU) an, bevor er in seiner Funktion als Minister für Landesentwicklung und Verkehr einen Bewilligungsbescheid an Hans-Eike Weitz, den Vorsitzenden des Gemeindekirchenrates des Kirchspiels Ackendorf-Rottmersleben, übergab. Das freute nicht nur die Mitglieder der Kirchengemeinde, sondern auch den CDU-Bundestagsabgeordneten Manfred Behrens sowie den CDU-Landtagsabgeordneten Ralf Geisthardt, die ebenfalls nach Ackendorf gekommen waren.

Der Minister erinnerte sich, dass viele kirchliche Gebäude über längere Zeit einen Dornröschenschlaf fristen mussten. Heute stünden, wie er sagte, mehr finanzielle Mittel vorhanden, die eingesetzt werden könnten, um Kirchen zu erhalten, entweder als sakrale Gebäude oder als historische Bausubstanz.

In Ackendorf galt aber sein Interesse nicht nur der Kirche, sondern vor allem dem Pfarrhaus. Das Land Sachsen-Anhalt fördert den Umbau des Hauses zu einem Informations- und Dokumentationszentrum für historische Wandgemälde mit etwa 80 000 Euro. "Die Einrichtung könnte sich künftig zu einem überregional bedeutsamen Kompetenzzentrum für kirchliche Wandmalereien entwickeln", erklärte Thomas Webel. Er begründete das besondere Interesse des Landes an der Maßnahme auch mit positiven wirtschaftlichen und kulturellen Impulsen für die Region, die damit verbunden sind.

Nach Auskunft des Ministers wird die finanzielle Unterstützung des Landes nach der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Regionalentwicklung in Sachsen-Anhalt gewährt. Zusammen mit den kirchlichen Eigenmitteln stehen für den geplanten Umbau des Pfarrhauses fast 150 000 Euro zur Verfügung. Das Projekt wird auch vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie unterstützt. Ganz neu ist die Idee jedoch nicht: Ähnliche Zentren gibt es bereits in Thüringen und Brandenburg.