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18. Kreisschützentag in Haldensleben Flohr: "Waffengesetze sollten klarer formuliert werden"

03.03.2011, 04:26

Haldensleben (jch). Schon aus der Ferne waren die Böller von vier Kanonen auf der Masche zu hören. Mit Salut und Reihenfeuer läutete die Böllergruppe des Kreisschützenverbandes Ohre-Kreis den 18. Kreisschützentag ein. Fast 100 Schützenschwestern und -brüder aus 25 Vereinen des Verbandes und zahlreiche Gäste waren in das Haus der Haldensleber Schützengilde auf der Masche gekommen. Dazu gehörte auch Günther Sonnenberg, 1. Vorsitzender des Kreisschützenverbandes Börde.

"Das Schützentum ist Konservativismus in seiner schönsten Form", fand Ralf Geisthardt, Präsident des Kreis- sportbundes Börde, er bemerkte, dass man die Tradition der Schützen unbedingt bewahren sollte. Dass die Brauchtumspflege jedoch durch einige Faktoren eingedämmt werde, zum Beispiel durch die Verschärfung des Waffengesetzes, machte Kreisschützenmeister Kurt Flohr deutlich. "Man muss es immer wieder sagen: Wir Schützen werden geschult und mehrfach geprüft, was den Besitz von Waffen angeht", erklärte er mit Nachdruck, doch aufgrund der teilweise schwammig formulierten Vorschriften herrsche zu große Unsicherheit in den zuständigen Behörden. "Es sollte endlich eine allgemeine Waffenverwaltungsvorschrift vom Bundesrat erlassen werden", sagte Flohr. Um seine Gedanken über den Besitz und die Verwendung von Schusswaffen zu stützen, zog er Berichte und Zeitungsartikel heran.

Auch über die Arbeit seines Verbandes im letzten Jahr hatte der Kreisschützenmeister einiges zu sagen. "Im sportlichen Bereich haben wir viele gute Ergebnisse erzielt, und auch in der Schulungsarbeit machen wir kontinuierlich Fortschritte." Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bewertete Flohr gerade in den einzelnen Vereinen als ausbaufähig. Als Ereignis hob Flohr in besonderem Maße den Aufmarsch zum 20. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung hervor, den die Vereine des Kreisschützenverbandes gemeinsam gestalteten. "Ohne die Unterstützung der Stadt Haldensleben und der Verwaltung wäre das in diesem Umfang nicht möglich gewesen", bedankte sich der Kreisschützenmeister. Das Engagement dürfe nicht abbrechen, fügte er hinzu und appellierte an die Mitglieder aller Vereine, sich an Veranstaltungen wie der Kranzniederlegung am Volkstrauertag zu beteiligen. "Wenn die Schützen so etwas nicht mehr machen, dann macht es gar keiner mehr", sagte Flohr.

Kreissportleiter Hartmut Rother resümierte ein erfolgreiches Jahr 2010. Es seien viele Meisterschaftstitel und Kreisrekorde errungen worden, und auch der Bogensport sei im Kreisverband auf dem aufsteigenden Ast. Auch über die geplante Fusion der Kreisschützenverbände Ohre-Kreis und Börde wurde beim Kreisschützentag debattiert. Diese solle ohne festgelegten Zeitplan verlaufen, erläuterte Flohr, eine gemeinsame Satzung werde entworfen und gemeinsame Wettkämpfe und weitere Aktivitäten seien in Planung.