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Aus der Faschinghochburg der Hohen Börde "Flotte Socken" lassen Narren in der "Dorfscheune" toben

Von Maik Schulz 08.03.2011, 04:33

Zwei Mal volles Haus, tobende Narren und ein Feuerwerk der guten Laune auf der Bühne: Unter dem Motto "Fasching lebt, wenn Wellen bebt" feierten die "Flotten Socken Wellen" mit ihren närrischen Gästen am Wochenende in der rappelvollen "Dorfscheune" rauschend die fünfte Jahreszeit.

Wellen. Dem Ruf als unumstrittene Faschingshochburg der Hohen Börde wurde Wellen bei den zwei traditionellen Faschingssitzungen am Freitag und am Sonnabend vor dem Rosenmontag gerecht. Dabei hatte die Show der "Flotten Socken" zunächst unter keinem guten Stern gestanden. Denn: Zwei Wochen vor der Session brach sich Sabine Pschihoda beim Skifahren das Becken. Sie gilt als das choreografische Herz der "Flotten Socken", hatte mit Leidenschaft bei den seit September laufenden Vorbereitungen für die große Wellener Faschingsshow mitgewirkt. "Wir mussten kurzfristig einige Rollen, die ich sonst gespielt hätte, neu besetzen. Ich hoffe, es klappt alles wie geplant", fieberte Sabine Pschihoda vor dem ersten Auftritt ihrer Mitstreiter im Rollstuhl mit. Mit Jens Hasenkrug und Yvonne Richter stießen zwei neue "Socken" zum Ensemble. Auch der kleine Toni Hasenkrug aus Ebendorf feierte seine Premiere als Zwerg auf der Bühne. An den Reglern sorgte DJ Frank Neuhoff, Schwiegerson von "Ober-Socke" Bärbel Pschihoda, für den richtigen Ton und heizte an. Erik Pschihoda, seit Jahren der (bisher) einzige und beste Mann bei den "Socken", glänzte bei allen Auftritten in tragenden Rollen.

Los ging\'s mit einer zünftigen Märchenparodie. Ob als Rumpelstilzchen, Frau Holle, der kleine Muck oder Froschkönig, die "Socken" nahmen fabelhaft die große Politik auf die Märchenschippe. Dann hielt "Cindy aus Mahrzahn", alias Sonja Kirsten, die Frau, bei der "die Muskeln nach unten wachsen", Einzug in die "Dorfscheune" und brachte das Publikum mit Sprüchen wie "Sex im Alter ist wie Feuerwerk - am besten im Dunkeln" zum Toben.

In Säcke gehüllt, klagten dann die Frauen als Männer verkleidet ihr Weh von der kostspieligen Gattin, die für die Herren der Schöpfung nur den Sack als modisches Utensil übrig lasse. Da gab es - ganz nach dem Moto des Münchener Oktoberfestes - nur eines zum Trost: "Prost, Ihr Säcke" - "Prost du Sack!".

Mit Schlagzeug, Gitarre, Zither und Teufelsgeige zelebrierten die "Socken" als legendäre Country-Band "Truck Stop" Evergreens wie "Take it easy, altes Haus" oder "Der wilde, wilde Westen fängt gleich hinter Wellen an".

Das i-Tüpfelchen auf eine tolle Faschingsshow setzte schließlich der Auftritt von "Dschinghis Kahn". Mit Gassenhauern wie "Moskau" tanzte und sang sich das Ensemble in die Herzen der Närrinnen und Narren. Die "Dorfscheune" kochte, ein kunterbunter Abend mündete in eine heiße Nacht mit närrischem Treiben bis in die Morgenstunden. Und immer wieder halte es: "Wellen Helau - Socken Helau".